SWR3 Gedanken

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Rotbackig oder knallgrün, auf Hochglanz poliert oder erntematt - auf dem Markt leuchten mich jetzt wieder überall die baumfrischen Äpfel aller Sorten an.
Wenn ich ein Kilo kaufe, behalte ich gleich einen in der Hand. Als Wegzehrung.
Falls die verbotene Frucht damals im Paradies wirklich ein Apfel gewesen sein sollte, kann ich Eva gut verstehen. Frische Äpfel sind einfach verlockend.
Und genauso gut verstehe ich, weshalb dieser Eva der Tipp der Schlange sofort eingeleuchtet hat: „Du wirst erkennen, was gut und was böse ist." hat sie der Frau im Paradies versprochen. Du musst nur von der verbotenen Frucht essen.
Also, ich würde auch sofort zubeißen, wenn mir jemand das in Aussicht stellen würde: erkennen, was gut und böse ist.
Allerdings hat die Schlange damals nicht die ganze Wahrheit gesagt. Auch nach dem Biss in die verbotene Frucht wissen wir oft nicht, was gut und was böse ist. Und wenn wir es wissen, das Gute, tun wirs trotzdem nicht. Oder wir tun es im guten Glauben, dass es gut ist und es, hat plötzlich bitterböse Folgen.
Aber immerhin - wir können die Lage analysieren, abwägen und so manches korrigieren. Ich bin froh, dass wir diese Fähigkeit haben. Denn eigentlich sind wir doch erst dadurch in der Lage, unsere Aufgabe zu erfüllen. Die Aufgabe, diese Erde, die Schöpfung, zu bewahren. Und das nicht nur, damit wir auch morgen noch was zum Beißen haben.
Ein Lob auf die Äpfel aller Couleur!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13927
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