Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Guten Morgen. Ich liebe es, wie Jesus mit seinen Mitarbeitern umgeht. Jesus war in seiner Heimat „bekannt wie ein bunter Hund". Er war in Galiläa zu Fuß unterwegs. Kreuzte er in den Orten mit seiner Jüngerschar auf, war ihm Aufmerksamkeit sicher. So war Jesus für seine Zeit in diesem begrenzten Bereich nicht nur ein B-, sondern ein A-Promi. Er war ein „Megastar". Doch so wie Er sich verhielt, bildeten sich auch rasch bestimmte Ansichten über ihn. Denn Jesus ging ja nicht von Ort zu Ort und sagte: „Gestatten, von Nazareth, Jesus von Nazareth!" Er zog auch nicht los, um Randale zu machen oder um alle Menschen zu heilen. Sondern Er lebte mit Seinen Zeitgenossen! Da, wo man Ihm zuhören oder sich jemand von Ihm heilen lassen wollte, sprach Er mit den Menschen oder brachte das Leben eines anderen zurecht.
Aber Jesus war auch neugierig. Er wollte wissen: „Was denken die Leute über mich?" Jesus fragte seine Begleiter und diese antworteten: „Die Leute halten dich für eine Kopie von Johannes dem Täufer. Andere halten dich für den Wiedergänger des Elia und wieder andere sehen in dir einen Propheten, einen, der die Gegenwart deutet und im Namen Gottes kritisch zur Sprache bringt..."
Jesus war mit diesen Antworten nicht unbedingt zufrieden. So fragt er Seine Begleiter: „Wer bin ich in euren Augen?" Da antwortete einer aus diesem Kreis: „Du bist der Christus!" Das war eine steile Ansage, denn der „Christus" war ein von Gott gesandter Mensch. Dieser sollte die Verhältnisse in Israel ändern und die Menschen neu mit dem Willen Gottes vertraut machen. So hoch hatte noch niemand gegriffen, um Jesu Wirken zu beschreiben. Jesus ließ sich diese Äußerung gefallen und stellte sie nicht in Abrede. Aber Jesus nutzt seine Prominenz nicht so, dass Er sich selbst bereichert. Er will nicht für sich selbst einen guten Schnitt machen. Sondern Er will helfen. Dabei weiß er genau, dass ihn Seine Prominenz sogar das Leben kosten wird, weil es auch Menschen gibt, die Sein Auftreten nicht mögen und gutheißen.
Obwohl Jesus dies weiß, bleibt Er Seiner Linie treu. Er setzt sich für Seine Mitmenschen ein. Er hilft ihnen, heilt sie, bringt sie zurecht. Er ist nicht auf seinen Vorteil bedacht, sondern darauf, dass die Menschen, die Ihm vertrauen, wieder mit ihrem Leben zurechtkommen. Mich begeistert diese Form der Prominenz. Ich freue mich darüber, dass selbst ich heute noch darauf hoffen darf, dass Jesus mir dabei hilft, mit meinem Leben zurechtzukommen. Er lässt mich nicht allein dahin wurschteln, sondern fragt mich als Sohn Gottes, ob Er mir in meinem Leben helfen darf. Diese Frage steht im Raum - und jede/r darf für sich die tragfähige Antwort finden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13631
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