Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche“ –
der Spruch gefällt mir, und es reizt mich, ein wenig darüber nachzudenken.
Das Notwendige tun – darin sehe ich die Pflicht, die es zu erfüllen gilt: Ich muss aufstehen, auch wenn es schwer fällt. Ich muss zur Schule, zur Arbeit und da mein Bestes geben. Ich muss Steuern bezahlen und für die Familie sorgen.
Das Notwendige tun, das heißt auch, Grenzen und Kompromisse zu akzeptieren. Die persönlichen Grenzen: die Gesundheit; die körperliche, geistige, psychische Belastbarkeit; finanzielle Grenzen. Notwendigerweise muss ich mich in mancherlei Hinsicht beschränken, bescheiden. Und es ist notwendig Rücksicht zu nehmen, damit das Miteinander, das Zwischenmenschliche einigermaßen gelingt.
Das Mögliche tun – das heißt für mich: Ich darf mich nicht einfach mit mir zufrieden geben, wie ich nun halt mal bin. Ich fühle mich verpflichtet, an mir zu arbeiten, nicht fertig zu sein, womöglich reifer, menschlich reifer zu werden.
Und ich glaube, ich sollte überlegen, wo ich mich nützlich machen kann, wo meine Fähigkeiten und Begabungen liegen. Und da gibt es viele Möglichkeiten: Ich kann ein Ehrenamt übernehmen, im kirchlichen, sozialen, kulturellen Bereich. Oder ich stelle mich für ein politisches Mandat zur Verfügung.
Das Mögliche tun heißt für mich auch zu überlegen, welches Projekt ich finanziell unterstützen will und so einen Beitrag leisten gegen Hunger, Armut und Krankheit in der Welt.
Und plötzlich – so heißt es weiter – schaffst du das Unmögliche. Da bin ich vorsichtig, denn gerade das kann keiner planen. Was könnte das sein – das Unmögliche schaffen? Vielleicht ist es etwas was mir seither als unmöglich erscheint:
·die Kraft bekommen, einen Schwerkranken zu pflegen
·den Mut aufbringen, mich mit einem Erzfeind zu versöhnen
·das Wagnis eingehen, ein Buch zu schreiben
Für das Unmögliche bereit zu bleiben – dazu ermutigt die Bibel: „Du bist im Kleinen zuverlässig und treu gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen.“ (Matthäus 25,21) https://www.kirche-im-swr.de/?m=1356
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