Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Sir Paul wird heute tatsächlich siebzig. Ich finde, er hat sich gut gehalten, der Mister Paul McCartney. 70: Dh. er ist noch mitten im 2. Weltkrieg geboren, der wichtigste Komponist der Beatles: „Yesterday" hat er geschrieben. Oder - wie er erzählt hat - geträumt. Und „Let it be." Und auch nach der Beatleszeit hat er nicht aufgehört: „Mull of Kintyre" oder „ebony and ivory," zu deutsch „Ebenholz und Elfenbein". Eine Ballade besonders für Klavierspieler wie mich. Ebenholz und Elfenbein, schwarze und weiße Tasten müssen zusammenklingen beim Klavier.
Immer wieder sind Paul McCartney Lieder geglückt, oder geschenkt worden, die vielen aus der Seele und in die Seele gesprochen haben. Lieder, in denen man sich selbst ausdrücken kann, wenn man keine eigenen Worte findet.
Darum möchte ich heute Morgen Dankeschön sagen an den lieben Gott, für dieses Jahrhunderttalent PaulMcCartney, das heute 70 wird.
Ein Dankeschön an Gott und beste Wünsche aber auch für Sie, die mit Paul McCartney heute Geburtstag haben. Auch wenn Sie nicht so berühmt geworden sind wie er. „Wie schön, dass Du geboren bist, wir hätten Dich sonst sehr vermisst." Ich wünsche Ihnen, dass Sie das heute gesagt bekommen und spüren, dass Sie wichtig sind für andere. Und drum von mir - auch wenn ich Sie nicht persönlich kenne - ein Dankeschön an Gott für das Leben, das Sie von ihm bekommen haben.
Aber noch mal zurück zu Paul McCartney. Mein Lied von ihm war eigentlich immer „Let it be." Genial, der erste Akkord. Man weiß ganz schnell, welchen Song man hört. Beim Text habe ich oft rumgerätselt: Wer ist diese Mother Mary? Meint er Maria, die Mutter Jesu? Also eine religiöse Botschaft?
Wahrscheinlich ist es eher seine eigene Mutter Mary, die ihm „words of wisdom", Worte der Lebensweisheit sagt, als er im Schlammassel sitzt. Mit 14 hat er sie verloren. Als Erwachsener hat er öfter von ihr geträumt, hat er erzählt. Und in so einem Traum hört er: „Let it be". Keine eindeutige Lebensweisheit: Es könnte meinen: „Lass es sein" im Sinn von „hör auf damit, lass das" oder auch ganz anders: „Lass es geschehen" im Sinn von „nimm hin, was Du nicht ändern kannst und vertrau darauf, dass daraus trotzdem etwas wird." Eigentlich ist mir inzwischen gleich, was Paul McCartney damals gemeint hat. Das ist ja das Gute an so offenen Liedern. Sie können zum Geschenk werden in verschiedenen Lebenssituationen und für verschiedene Menschen. „Let it be": Vielleicht: „Lass das!" Für den einen. Und für die andere „Lass es geschehen." Auf jeden Fall aber. Musik für die Seele. Darum: Glückwünsche an Paul McCartney und Gott sei Dank.

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