SWR1 3vor8

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Ich glaube, noch nie war Geist so wichtig wie heute. Wenn sich heute etwas entwickelt: Erfindungen, Entdeckungen, Ideen, Wissen, Kommunikation. Immer ist es der Geist, der die Welt verändert und voranbringt. So weit so schön.

Aber leider, finde ich, gibt es da einen Schatten, immer wieder. Viel zu oft fallen diese geistigen Fortschritte am Ende zurück. Ins Materielle.

Facebook ist für mich ein Beweis: Diese Idee hat Menschen zusammengebracht. Man pflegt Freundschaften, auch über Kontinente hinweg, kann sogar lange verlorene wieder finden. Fast eine Milliarde Menschen lassen sich bewegen von dieser wunderbaren Idee. Aber auch auf ihr liegt dieser Schatten. Erst recht jetzt, nach dem Börsengang. Ich habe nichts gegen Geld verdienen. Aber auch bei Facebook habe ich den Eindruck. Jetzt bestimmt das Geld machen müssen den Geist der Firma. Es hat die Oberhand. Wie so oft. Wenn Menschen zuerst was für sich rausschlagen wollen.

Muss das immer so kommen? Eigentlich hoffen doch die meisten von uns, dass es anders geht. Zwischen Menschen. Dass das, was der Geist hervorbringt, nicht immer vom Geld wollen, verzerrt wird? Sondern dass er gute Beziehungen schafft, sogar Frieden, dass er unsere zerrissene Welt heil macht. Das Leben bereichert, nicht beraubt.
Aber damit das gelingt darf unser Geist anscheinend nicht so allzumenschlich ticken. Damit das gelingt, scheint es nötig, dass unser menschlicher Geist von einem anderen inspiriert und bewegt wird. Die Bibel ist davon jedenfalls überzeugt.
Heute ist Pfingsten und in allen Kirchen wird an den Geist erinnert, den es braucht, damit unsere Erfindungen und Ideen wirklich Gutes hervor bringen.

Paulus hat an die Menschen in Korinth geschrieben:
„Wir haben doch nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, den Gott selbst uns schickt." Und an einer andern Stelle beschreibt er, was diesen Geist Gottes auszeichnet: „Er nennt ihn den Geist der Liebe, der Gerechtigkeit, der Güte."

Das wäre doch was, wenn Sie und ich uns von diesem Geist Gottes inspirieren ließen. Dass wir bei unseren Ideen, in unserer Arbeit, in unseren Beziehungen zu anderen nicht zuerst daran denken, was für mich dabei raus springt. Denn so fällt man zurück und das Für-sich-haben-wollen drückt allem seinen Stempel auf.

Ja ich glaube wirklich, dieser gute Geist Gottes war noch nie so wichtig wie heutzutage. Für Facebook, für Sie und mich. Und Paulus meint tatsächlich, wir haben ihn von Gott empfangen. Wir müssen ihn nur zum Zug kommen lassen. Wolf-Dieter Steinmann, Ettlingen, evangelische Kirche

Wir haben aber nicht den Geist dieser Welt empfangen,
sondern den Geist, den Gott selbst uns schickt.
Dadurch können wir erkennen, was Gott uns geschenkt hat.
Davon reden wir nicht in Worten, wie sie die menschliche Weisheit lehrt.
Sondern wir reden in Worten, die der Geist Gottes lehrt.
Was der Geist Gottes bewirkt, das erklären wir so,wie er selbst es uns eingibt.

1. Kor. 2,12f

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13128
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