Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Meine Oma ist klasse, die kocht uns immer Dampfnudeln. Und mein Opa ist toll, der liest meiner Schwester und mir immer vor. So sprudelt es aus den Kindern im Kindergarten heraus, und ich erfahre vom Sportabzeichen, vom Baumhaus und vom Lieblingsessen.
Es ist für Kinder eine wichtige Erfahrung, mit der Generation der Großeltern in Kontakt zu sein. Das gilt auch umgekehrt: es ist für die ältere Generation eine Bereicherung, wenn die Enkelkinder kommen und durchs Haus wirbeln und im Keller so tolle Sachen finden, die man gerade zum Sperrmüll geben wollte.
Eine Frau hat mir erzählt: Immer donnerstags kommen unsere drei Enkelkinder zu uns. Die Kleinste holt mein Mann vom Kindergarten ab. Dann wird gegessen. Ich koche, was sie sich wünschen. Danach spielen oder im Garten werkeln. Die Zeit bis zum Abend vergeht wie im Flug. Für uns ist der Enkeltag ein Höhepunkt in der Woche.
Leider haben aber bei weitem nicht alle Kinder die Möglichkeit, Erfahrungen mit den Großeltern zu machen. Und es gibt auch Großeltern, die die beglückende Erfahrung mit den Enkelkindern nicht kennen, weil diese weit weg wohnen oder weil sie keinen Kontakt haben zu ihren Kindern. 
In diesem Jahr greift die kirchliche Woche für das Leben genau dieses Thema auf. Ihr Motto heißt: Mit allen Generationen engagiert für das Leben. Die Woche für das Leben ist eine Initiative der evangelischen und katholischen Kirche. Sie hat am Sonntag begonnen und dauert eine Woche.
In diesem Jahr also geht sie der Frage nach, wie das Miteinander von Jung und Alt gestaltet werden kann in einer Gesellschaft, in der es immer mehr ältere Menschen und immer weniger Kinder gibt. Dazu gibt es unterschiedliche Projekte an verschiedenen Orten. Alle wollen zeigen: wenn Kinder und ältere Menschen zusammenkommen und einander begegnen, dann ist das für beide Seiten ein Plus.
Zum Beispiel werden Männer und Frauen mit Lebenserfahrung ausgebildet, dass sie als Familienpaten jungen Familien zur Seite stehen. Es gibt aber auch Projekte, wo die Kinder und Jugendlichen in die Altenheime zu den Älteren gehen. Sie lesen vor, sie singen oder bringen etwas Selbstgebasteltes mit. So öffnet sich für die Heimbewohnerinnen eine Tür nach draußen. Es kommt Freude und Leben in ihren Alltag.
Und was ich genauso wichtig finde: die Kinder und Jugendlichen machen früh die Erfahrung,  dass es Sinn macht, anderen eine Freude zu machen. So bringt jeder  gute Kontakt für beide Seiten ein Stück Lebensqualität.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12921
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