Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Ob das stimmt mit der Auferstehung, dafür gibt es keine Beweise. Trotzdem haben wir am vorigen Wochenende Ostern gefeiert, das Fest der Auferstehung. Jesus ist auferstanden, glauben wir Christen. Wir glauben, was uns die ersten Christen von damals erzählt haben. Sie haben erlebt: Das Leben endet nicht in Tod und Enttäuschung. Was wir geglaubt haben und gehofft, das war nicht bloß ein lächerlicher Irrtum. Jesus ist auferstanden.
Beweise allerdings gab es auch damals nicht. Ein paar Frauen haben ein leeres Grab gefunden, obwohl sie doch zwei Tage vorher den Toten hinein gelegt hatten. Aber vielleicht hatte man den Leichnam einfach fortschaffen lassen, damit es keine Unruhe gab an diesem Grab? Die Frauen jedenfalls waren erschrocken und bekamen Angst. Dass das stimmt mit der Auferstehung konnten sie zunächst nicht glauben.
Und warum feiern wir dann Ostern bis heute? Warum glauben bis heute die Christen trotzdem an die Auferstehung?
Gesehen hat den Auferstandenen keiner. Jedenfalls zunächst nicht. Es gab Begegnungen, das ja. Aber immer waren sie erst hinterher sicher, das war er. Er hat uns wieder Mut gemacht, er hat mit uns geredet und uns geholfen, zu verstehen, was passiert ist. Er hat dafür gesorgt, dass wir wieder zu Kräften gekommen sind. Erst hinterher haben die Anhänger von Jesus das begriffen. Als sie wieder Mut hatten und neue Kraft. Als das Leben weiter ging. Als sie neue Pläne hatten und Hoffnung. Da wussten sie auf einmal: Gott ist stärker als der Tod, der alles kaputt macht. Gott macht nicht immer alles heil. Was abgestorben ist und tot, das bleibt tot. Aber Gott schafft neues Leben. Es wird nicht wieder, wie es vorher war. Wir werden nicht wieder mit Jesus herumziehen und von Gottes neuer Welt reden. Aber wir leben. Anders. Aber mit seiner Kraft und mit seiner Liebe und mit seinem Mut.
Mit neuer Kraft sind sie weitergegangen, die Freunde von Jesus. Und weiter gekommen: in der ganzen Welt erzählen sie bis heute von der Auferstehung und versuchen, den Menschen Mut zu machen, darauf zu vertrauen.
Gott schafft neues Leben. Es wird nicht wieder wie es war. Nicht die alte Liebe wird neu. Das wäre ja komisch, wenn man plötzlich wieder verliebt wäre wie mit siebzehn. Aber es wächst eine neue, vielleicht zwischen denselben Partnern. Anders. Weiser vielleicht und bewusster. Das sind Erfahrungen, die sagen. Wirklich. Es ist wahr. Gott kann lebendig machen, wo alles tot schien. Wo Menschen das erleben, da erkennen sie den auferstandenen Christus. Dann braucht es keinen Beweis. Das ist einer.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12839
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