SWR1 3vor8

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„Reden Sie nicht von der Auferstehung von den Toten," hat mich der Ehemann einer Verstorbenen beim Beerdigungsgespräch gebeten.
„Dass sie einmal leiblich aufersteht, hat meine Frau nicht geglaubt.
Das hat sie sich nicht vorstellen können."
Ich verstehe das. Mein Verstand kommt auch an seine Grenzen, wie das mit der Auferstehung sein könnte.
Und trotzdem hoffe ich fest. Mit dem Herzen. Und ich finde großartig und tröstlich, was Paulus in seinem Brief an die Menschen in Korinth geschrieben hat. Heute wird es in den evangelischen Kirchen vorgelesen:

„Wenn wir auferstehen, werden wir verwandelt. Was vergänglich ist, wird die Unvergänglichkeit anziehen - wie ein neues Kleid. Und was sterblich ist, wird sich in Unsterblichkeit kleiden. So hüllt sich das Vergängliche in Unvergänglichkeit und das Sterbliche in Unsterblichkeit."

‚Wir werden verwandelt in der Auferstehung.'
Paulus ist das sehr wichtig und unendlich viele Menschen sind mit dieser Hoffnung zuversichtlich gestorben. Mit weniger Angst, als wenn sie daran nicht geglaubt hätten.
Wieso kann Paulus das sagen? Weil er glaubt, dass Gott Sie und mich liebt. Und wer liebt, will zusammen sein. Auf ewig und nicht durch den Tod getrennt. Darum ist Paulus sicher: Der Tod ist nicht das Ende. Gott lebt und wir bei ihm. Auch nach dem Tod.
Aber was sage ich meinem Verstand, wenn er diese Hoffnung anzweifelt? Mir hilft ein Vergleich aus der Biologie, den sie vielleicht auch schon gehört haben: Ich denke daran, was einer Raupe widerfährt.
Nichts ist so sicher wie dass die Raupe sterben muss. Aber das ist nicht ihr Ende. Sie stirbt, damit etwas ganz Neues aus ihr wird. Sie wird nicht mehr am Boden kriechen, sie wird fliegen. Und schön wird sie, verwandelt in einen Schmetterling. Eigentlich unmöglich, unvorstellbar diese Verwandlung, wenn ich mir so eine Raupe ansehe.
Aber es ist möglich: Die unscheinbare Raupe verwandelt sich in einen Schmetterling. Mir gibt das eine Ahnung von der Auferstehung, wenn mein Verstand daran zweifelt.
Und darum:
Wenn es für mich mal so weit ist und Gott gewissermaßen zu mir sagt:
„So Mensch, lang genug als Sterblicher herum gekreucht. Es ist Zeit, dass Du schön ewig wirst. Es ist Zeit, dass sich verwandelt, was in Deinem Leben unfertig und verunglückt war."
Wenn es so weit ist: Dann hoffe ich, dass ich keine große Angst haben werde und bereitwillig gehen kann - dahin, wo das Leben sich vollendet. Und bis dahin hoffe ich, dass der Tod nicht das Ende ist. Auch wenn es meinen Verstand übersteigt.

Eins muss ich euch aber sagen, Brüder und Schwestern:
Menschen aus Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben.
Was vergänglich ist, kann nicht unsterblich werden.
Seht doch, ich weihe euch hier wirklich in ein Geheimnis ein:
Wir werden nicht alle sterben, wir werden aber alle
verwandelt werden.
Das geschieht ganz plötzlich, in einem Augenblick,
beim letzten Trompetenstoß.
Die Trompete wird erschallen - da werden die Toten zu unvergänglichem Leben erweckt.
Und gleichzeitig werden wir verwandelt.
Denn was vergänglich ist, muss die Unvergänglichkeit anziehen - wie ein neues Kleid.
Und was sterblich ist, muss sich in Unsterblichkeit kleiden.
So hüllt sich das Vergängliche in Unvergänglichkeit und das Sterbliche in Unsterblichkeit.
Wenn das geschieht, geht das Wort in Erfüllung, das in der Heiligen Schrift steht:
"Der Tod ist vernichtet! Der Sieg ist vollkommen!
Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?"
Der Stachel des Todes ist die Schuld. Aber die Schuld hat ihre Macht durch das Gesetz.
Dank sei Gott!
Durch unseren Herrn Jesus Christus schenkt er uns den Sieg!
Meine lieben Brüder und Schwestern, haltet am Glauben fest!
Seid unerschütterlich!
Setzt euch mit aller Kraft für die Sache des Herrn ein!
Ihr wisst ja: Was ihr für den Herrn tut, ist nicht vergeblich!

1. Kor. 15,50-58

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12809
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