SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

stellen wir uns mal einen Moment vor, wir könnten das Wetter beeinflussen. Die Frage können wir uns heute am Weltwettertag ja mal stellen: Ob das gut wäre, wenn wir Menschen entscheiden könnten, wann wo wie lange die Sonne scheint, wer wann Regen braucht, wie lange es schneit und ob es überhaupt mal irgendwo hageln soll?
Ich habe mit einem Meteorologen über diese Frage gesprochen und der sagte: Das wäre gar nicht gut. Das Wetter sei ein Wirtschaftsfaktor. Und er fürchte, es würde Kriege um das Wetter geben.
Denn welche internationale Organisation sollte das denn entscheiden? Und nach welchen Maßstäben? Und wie viel Macht haben die?
In den Alpen zum Beispiel brauchen sie Schnee. Das ist ein Wirtschaftsfaktor - wegen des Tourismus. Aber wann soll es schneien? Und wie viel? Schnee ist ja immer auch eine Gefahr für den Verkehr.
Und diese kalten, windigen, verregneten, ekligen Herbsttage, die würden wir wohl gleich ganz weglassen.
Bloß: Die Bauern brauchen Regen. Aber wann und wie viel? Wann bei uns und wann in den anderen Ländern?
Ich denke nur an das vergangene Frühjahr, als es so lange nicht geregnet hat. Da haben die Bauern bei uns auf dem Land echt Sorge um ihre Ernten gehabt. Das hätten sie mit dem Regen bestimmt anders geregelt.
Und wann ist Sonne vonnöten? Die ganze Freibadsaison lang? Damit die Städte weniger Miese machen?
Und würden wir so was wie Nebel überhaupt zulassen?
Das sind natürlich alles Spekulationen. Und wir merken, wie schwierig das schon in unseren Breitengraden wäre. Weltweit würde das ja noch komplizierter.
Darum bin ich als Christ froh, dass wir Menschen das Wetter nicht selbst machen können Und ich vertraue auf Gott.
Die Bibel sagt in Psalm 135 (6-7):
Alles, was Gott will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen;  der die Wolken lässt aufsteigen vom Ende der Erde, der die Blitze samt dem Regen macht, der den Wind herausführt aus seinen Kammern.
Gott ist der Herr über seine Schöpfung, auch über das Wetter. Und ich verstehe längst nicht alles, was sich da tut.
Aber immerhin: Wir Menschen können einander helfen, das schlechte Wetter zu ertragen und die Wetterkatastrophen auch. Wir können einander das Leben hell machen, auch wenn es regnet. Wir können uns auf die Unwetter einigermaßen einrichten und z.B. da bauen, wo es nicht so gefährlich ist. Wir können denen beistehen, die eine Katastrophe trifft.
Dazu möge Gott uns die richtige Einsicht und Phantasie geben.
Mir reicht deshalb die Wettervorhersage zwei, drei Tage voraus. Da kann ich mich dann immer noch auf die unterschiedlichen Gegebenheiten einstellen.

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