Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Steht auf, wenn ihr Schwaben seid, singen die Stuttgarter beim Fußball. Steht auf, wenn ihr Schalker seid, singen sie in Gelsenkirchen und in München: Steht auf wenn ihr Bayern seid. So wird gesungen, wenn die eigene Mannschaft gewinnt - dann heißt es: wir sind stolz auf euch. Ihr macht das gut. Und wenn die eigene Mannschaft angefeuert und ermutigt werden muss, dann singt man das auch. Dann heißt es: Wir stehen zu euch. Wir stehen hinter euch. Ihr könnt gar nicht verlieren. Ihr schafft das! Aufstehen für eine Mannschaft, für ein bestimmtes Anliegen oder für andere Menschen, das ist ein Bekenntnis, gerade, wenn man in einer schwachen Position ist. Dazu braucht man Mut. Wer schon mal irgendwo aufgestanden ist, um zu sagen, was er denkt und glaubt, der weiß das. Aufstehen für andere, dass können nicht nur Männer beim Fußball. Heute Abend stehen Frauen auf. Heute ist Weltgebetstag der Frauen. In Gottesdiensten am Nachmittag oder Abend treffen sich Frauen in ganz Deutschland und in der ganzen Welt. „Steht auf für Gerechtigkeit", heißt ihr Motto. Sie wollen mit ihren Gottesdiensten und Gebeten zeigen, dass sie der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen wollen. Deshalb stehen sie auf. In diesem Jahr bitten Christinnen aus Malaysia die Frauen in aller Welt, mit ihnen und für sie aufzustehen. Die Frauen in Malaysia bitten, ihre Klagen zu hören und mit ihnen zu beten. Was sie bedrückt ist das Schicksal der Hausangestellten in ihrem Land, meistens sind das Migrantinnen, die wie Sklavinnen arbeiten müssen, ohne Recht, zu einem Hungerlohn. Oft werden sie geschlagen, gedemütigt und vergewaltigt. Für diese rechtlosen Hausangestellten setzen sich die Frauen in Malaysia ein. Sie haben eine Organisation gegründet, die gesetzliche Regelungen erreichen will und den Misshandelten hilft, andere Arbeit zu finden. Aber Frauen in Malaysia haben selbst nicht viele Möglichkeiten. Malaysia ist eine Männergesellschaft, Frauen haben kaum eine Chance, gehört zu werden. Trotzdem wollen sie nicht aufgeben, die Christinnen in Malaysia. Ihr Vorbild ist eine Witwe, von der Jesus erzählt hat. Sie hat einem ungerechten Richter so lange in den Ohren gelegen, bis sie endlich Recht bekommen hat (Lk 18, 1-8).  Das wollen die Christinnen in Malaysia auch versuchen. Aber dazu brauchen sie Unterstützung. Wie eine Fußballmannschaft, die einen schweren Gegner hat. Deshalb bitten die Frauen aus Malaysia uns: „Steht auf für Gerechtigkeit!" Und sie hoffen auf Unterstützung und Ermutigung aus aller Welt. Damit die Gerechtigkeit gewinnt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12570
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