Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Der Start ins neue Jahr beginnt mit guten Wünschen. Ein gutes Neues wünscht man sich, vor allem Gesundheit, Erfolg sagen andere, gute Nerven, viel Glück und manche wünschen auch „Segen" oder beides zusammen: Glück und Segen.
Was wünschen Sie sich und anderen fürs neue Jahr? Was würden Sie sagen, was man braucht, damit man gut durchkommt?
Paulus, der Apostel hat einen Brief geschrieben an die Christen in Ephesus. Den fängt er auch an mit guten Wünschen. Nein, eigentlich sind das mehr als Wünsche. Paulus erinnert in seinem Brief an die Ausrüstung, die die Christen dort in Ephesus haben, damit sie gut durchs Leben kommen. Drei Dinge, schreibt er (Eph 1, 18f), sind es, mit denen Gott euch ausgerüstet hat für den Weg durchs Leben - und ich finde, die wären auch gut für den Weg durchs neue Jahr.
Das erste ist Hoffnung. Paulus meint wohl nicht unbedingt die Hoffnung auf den Sechser im Lotto, auf den Karrieresprung, auf die Traumfrau oder den Traummann. Paulus meint die Hoffnung auf Gott. Als Gottes Kinder können die Leute, denen Paulus schreibt, darauf vertrauen: Er lässt euch nicht im Stich, er lässt euch auch dann nicht fallen, wenn sich manche Pläne und Träume nicht erfüllen. Er wird euch helfen, das Schwere zu tragen und wenn ein Weg versperrt ist, einen anderen Weg zu finden. Das ist eure Hoffnung. Darauf könnt ihr euch verlassen. Ich glaube, mit solchem Gottvertrauen braucht man keine Angst zu haben vor dem, was kommt.
Was man noch braucht für den Weg durch das Leben auch im neuen Jahr: Herrlichkeit. Herrlichkeit ist ein altmodisches Wort. Herrlich ist ein Sonnenuntergang, ein verschneiter Winterwald, herrlich ist der Duft von frischem Brot, herrlich ist ein Tag zusammen mit den Menschen, die man liebt. Was herrlich ist, spürt man mit allen Sinnen, das riecht man, man sieht es, man hört es, man fühlt es. Oft sind es nur kurze Momente. Momente, die herrlich sind, die einem Lebensfreude schenken und Lebenslust. Solche Momente braucht man auf dem Weg durchs neue Jahr, damit einem nicht die Lebenslust ausgeht. Paulus schreibt an die Leute in Ephesus: Solche Herrlichkeit hat Gott euch zu bieten. Macht die Augen auf, dass ihr sie seht.
Und das letzte, was man braucht für die Reise durch ein neues Jahr: Kraft. Da allerdings kann niemand sich auf sich allein verlassen. Das weiß Paulus. Aber er weiß auch: Gott gibt seine Kraft gerade auch den Schwachen und den Ängstlichen.
Hoffnung, Herrlichkeit und Kraft. Das ist gewissermaßen der Jahresbedarf. Paulus schreibt: das alles hat Gott für euch bereit. Mir scheint: So ausgerüstet kann die Reise gut werden.

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