Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

„Wer Ohren hat zu hören, der höre..." Heute vor 87 Jahren wurde die erste deutsche Funkausstellung eröffnet. Das war in Berlin, am 4. Dezember 1924. Hier wird der Rundfunk vorgeführt und die neuesten Radiomodelle werden gezeigt. Radios sind damals Luxus und für die meisten unerschwinglich. Manche basteln Radios sogar selber. Klar, die Dinger krächzen und rauschen mächtig. Aber man ist super stolz auf die neue Technik, denn was die Ohren hier zu hören bekommen, gleicht einer Revolution. Nachrichten, Interviews, moderne Musik, gute Laune und Anstöße zum Nachdenken. Wer damals Ohren hat zu hören, der hört.
Jesus benutzt den Satz auch oft: „Wer Ohren hat zu hören, der höre..." Vor allem, wenn er vor den Leuten steht und in Bildworten spricht. Manchmal sind die ganz leicht zu verstehen, wie dieses hier: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Himmelreich kommt". Oder als er die gewaltbereiten Männer bei der Steinigung der Ehebrecherin mit dem Satz zurückpfeift: „Wer hier ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" Manchmal bleiben die Münder der Hörenden aber auch offen stehen, wenn Jesus seine Zuhörer provoziert: „Schafft euch nicht Reichtümer auf der Erde, wo dann doch nur die Motten kommen und alles anfressen, schafft euch lieber wahren Reichtum im Himmel, denn der bleibt ewig". Ich stelle mir das vor: Verdutzte und fragende Gesichter schauen ihn an. „Wer Ohren hat zu hören der höre...", sagt er dann und verblüfft seine Zuhörer.
Vielleicht verblüffen wir Sie ja auch ab und an. Mit unseren Gedanken, mit den Anstößen hier im Radio. „Wer Ohren hat zu hören, der höre..." Allmorgendlich bieten wir Ihnen christliche Denkanstöße an. 365 Mal im Jahr tun wir das. Und wir machen das gerne. Denn Gott möchte Sie mit seinem Wort begleiten, heute und morgen.
„Evangelium", das griechische Wort heißt übersetzt „Die gute Nachricht". Und die möchte ins Ohr krauchen und auch mitgenommen werden in den Alltag.
Dass Gott Ihnen nahe ist und dass Gott Sie liebt, diese „Gute Nachricht" möchte hinein in die Arbeitswelt, in die Familien, möchte gehört und mit Leben gefüllt werden, mit guten Ideen von Ihnen für ein gutes und noch besseres Zusammenleben. Schön, dass ich heute der Vermittler sein darf, wenn Ihnen Gottes Wort durch die neue Technik nahe kommt.
Heute darf die „Gute Nachricht" funken. Am Jahrestag der ersten Funkausstellung. Denn Eins gehört gehört: Das Evangelium, die „Gute Nachricht", wenn der Tag noch jung ist.
 „Wer Ohren hat zu hören, der höre...", sagt Jesus. Ich glaub ja, dass es ihn freut, wenn Gott hier morgens gehört wird, wir an ihn denken und uns von seiner guten Nachricht begleiten lassen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12051
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