SWR3 Gedanken

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Verzweiflung und Einsamkeit. Ich glaube, die beiden gehören zu den schlimmsten Gefühlen, die man haben kann: Einsam kann man sogar dann sein, wenn jede Menge Leute um einen herum sind. Und Verzweiflung macht, dass man keinen Weg mehr sieht - für sich selbst und für da eigene Leben. Hagar hat das genau so erlebt. Die Bibel erzählt von ihr. Damals gab es noch Leibeigene. Hagar war so eine Leibeigene und damit Besitz eines Anderen. Sie bekommt von ihrem „Besitzer" ein Kind. Die unfruchtbare Frau des Patriarchen hatte das so eingefädelt, denn das Kind, das da geboren wird, ist legitimes Familienmitglied seines Erzeugers - und eben dessen Frau! Aber Hagar wird übermütig, hochmütig und fällt in Ungnade. Sie muss mit ihrem neugeborenen Kind in die Wüste fliehen. Ein sicheres Todesurteil für beide. Aber es kommt mal wieder ganz anders: Gott sieht Hagar und ihr Kind in ihrer verzweifelten Lage und er schickt einen Engel. Aber was tut der: Statt ihr Mut zu machen, zu fliehen und ihr einen neuen Weg zu weisen schickt er sie zurück! Zurück in die Sklaverei! „Geh zurück, sagt er. „Du wirst leben, du und dein Kind." Was Hagar noch nicht wissen kann: Gott hat mit ihr und ihrem Kind noch eine Menge vor. Er will dieses Kind zum Stammvater eines großen Volkes machen. Es darf gar nicht sterben! Ach wenn man das doch manchmal früher wüsste - das alles wieder gut wird und dass Gott Pläne mit einem hat! So manche Krise im Leben ließe sich leichter überstehen. Hagar erfährt was Gott noch vorhat - mit ihr und ihrem Kind und sie schafft es, ihm zu vertrauen. Sie geht tatsächlich zurück. Mutig. Wahrscheinlich kann man das nur, wenn man sich im Innersten auf Gott verlassen kann und das erfährt, was Hagar erfahren hat: Dass Gott uns sieht - und auf uns achtgibt - manchmal ohne dass

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