SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Warum ausgerechnet ich?" Diese Frage höre ich oft. Von Leuten, die plötzlich krank werden, oder von Menschen die einen geliebten Menschen verlieren, „Warum ausgerechnet ich?" Warum passiert gerade mir das?
Als wir in einer Seminarrunde mit dem Seminarleiter genau darüber sprachen, wurde der auf einmal richtig wütend. Wir wussten erst gar nicht warum. Dann erklärte er: Er war in Dresden, als die Stadt im zweiten Weltkrieg bombardiert wurde. Er hat gesehen, wie Menschen von einstürzenden Häusern erschlagen worden sind, wie sie im Feuersturm verbrannt sind. Seine Freunde, seine Familie - alle tot. Er selbst ist knapp dem Tod entkommen. „Warum ich?" das war keine Frage für ihn. Er hat sich gefragt: „Warum ich nicht?" Warum bin ich nicht genau so umgekommen? Warum haben mich die Bomben nicht getroffen? Sein Leben als ein Geschenk zu sehen, das ist ihm lange sehr schwer gefallen.
Wenn das Leben nach einer solchen Erfahrung weitergehen soll, muss man neu herausfinden, worauf man sich jetzt noch verlassen kann. Nach welchen Spielregeln das Leben jetzt spielt: Hab ich das Schlimme verdient? Warum habe ich das alles überstanden, die Anderen aber nicht? Gibt es so etwas wie Gerechtigkeit im Leben? Gibt es einen Sinn hinter all dem, was passiert?
Die Bibel gibt uns eine Antwort, die keine Antwort ist - und doch das Einzige, was wir haben: Gott spricht: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und Eure Wege sind nicht meine Wege. So weit der Himmel höher ist als die Erde sind meine Gedanken höher als Eure Gedanken und meine Wege als Eure Wege. Letztlich aber - so verspricht uns Gott - sind es Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11904
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