Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Diese Woche war der Tag der Erfinder. Eine wichtige Berufsgruppe, ohne die unser Leben ein gutes Stück anders und viel mühsamer wäre. Oder können Sie sich vorstellen, auf die modernen Erfindungen zu verzichten: auf Auto, Bahn oder Flugzeug; auf die Waschmaschine, den Fernseher, den Computer, das Handy?
Die wichtigste Erfindung ist aber schon so alt wie unsere Erde. Von ihr berichtet die Bibel in der Schöpfungsgeschichte, denn sie ist eine Erfindung von Gott: Und Gott schuf Himmel und Erde, heißt es. Und am siebten Tag ruhte er aus und er segnete diesen Tag und gab den Menschen das Gebot, ihn zu heiligen.
Darum ist ein Tag in der Woche ein Feiertag. Bei den Juden ist es der Samstag, bei den Christen der Sonntag - der Tag der Auferstehung Jesu.
Der römische Philosoph Seneca hat darüber geklagt und betont: „es ist unnütz, dass durch Einschiebung eines allwöchentlichen Ruhetages fast der siebte Teil des Lebens durch Müßiggang verloren geht - viele dringende Geschäfte leiden dadurch Schaden!" Der Vergleich zwischen Ländern, die einen Feiertag haben und solchen, in denen die Menschen durcharbeiten müssen, zeigt: die Länder mit Feiertag sind produktiver und ihre Bewohner gesünder.
Darum können wir dankbar sein, finde ich, dass es bei uns diesen Wechsel von Werktagen und Sonntag gibt. Gott hat ihn für seine Menschen erfunden, damit sie wenigstens einmal in der Woche innehalten, ausschnaufen, sich um sich selber kümmern und tun können, was sie möchten und nicht was sie müssen.
Wir sollen diesen Tag heiligen, ihn bewusst gestalten, hat Gott uns mit auf den Weg gegeben. Wie - dafür macht er uns keine Vorschriften. Ich schlafe gerne aus, besuche einen Gottesdienst, nehme mir Zeit für die Familie, andere gönnen sich am Sonntag einen Ausflug oder einen Theaterbesuch. Und manchmal können es auch Kleinigkeiten sein, die den Sonntag zu etwas Besonderem machen: wie das Nutella, das meine Kinder nur an diesem Tag genießen dürfen.
Dass Gott für uns den Sonntag erfunden ist, ist in meinem Augen nicht anderes als eine Liebeserklärung an uns Menschen. Denn damit sagt Gott: Du bist für mich nicht nur zum Arbeiten da, Du musst nicht nur Funktionieren und Machen und Tun. Du bist so wertvoll, dass Du gut für Dich sorgen sollst. Und damit Du das wenigstens an einem Tag in der Woche tust, schenke ich Dir den Sonntag!
Also: Sorgen Sie morgen am Sonntag gut für sich! Tun Sie Ihrem Körper, Ihrem Herzen, Ihrer Seele etwas Gutes! Damit zeigen Sie sich, wie wertvoll Sie sind und damit sagen Sie Gott Danke für diese großartige Erfindung, die er uns geschenkt hat.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11858
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