Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Durst ist schlimmer als Heimweh“ – sagt man. Immerhin brauchen wir täglich mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit. Und die gibt es bei uns noch reichlich und in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Doch unzählige Menschen in den Armenhäusern dieser Welt wären überglücklich, auch mal einen Schluck frisches, sauberes Wasser trinken zu können. Tag für Tag sterben fünftausend Kinder an Durchfallerkrankungen, weil das Wasser, das sie trinken, verdreckt oder verseucht ist. Ein vermeidbarer Tod. Ohne Wasser können wir nicht leben, gibt es kein Leben. Wir können nicht darauf verzichten, und es ist nicht zu ersetzen. Und auf der anderen Seite: Wie viel Wasser verschwenden wir? Drehen den Wasserhahn auf und lassen das Wasser laufen, auch wenn wir es nicht gebrauchen. Und das nicht nur im privaten Haushalt. Aber steht Wasser nicht unbegrenzt zur Verfügung? - Nicht, wenn wir die Umwelt weiter so belasten wie bisher; nicht, wenn Industriekonzerne damit weitermachen, Flüsse und Brunnen zu vergiften, die Meere mit Öl zu verpesten, aus Profitgier tropische Wälder zu zerstören. - Die globale Wasserkrise hat auch mit dem rasanten Bevölkerungswachstum zu tun und mit dem Klimawandel: Steigende Temperaturen und Dürreperioden, die immer häufiger immer mehr Menschen heimsuchen. * Wissenschaftler erinnern daran, dass Wasser bald weltweit knapp wird. Sie befürchten, dass Kriege ums Wasser geführt werden, weil die Menschen alles versuchen, um zu Wasser zu kommen. Und bestimmte Konzerne wollen den Zugang zum Wasser privatisieren, sprich zur teuer zu kaufenden Ware machen. Zur Zeit Jesu wusste man nichts von all diesen Problemen. Aber Wasser war auch damals knapp und kostbar in den Wüstenregionen Israels. Und wie wichtig Jesus der Durst nach frischem Wasser war, das macht er deutlich, wenn er sich mit den Durstigen identifiziert: „Ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben.“ (Matthäus 25,35) Und ich glaube, Jesus meint damit den Durst nach Wasser und den Durst nach einem geglückten Leben. Durst danach, anerkannt und respektiert zu werden. Durst danach, ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Und viele haben Durst nach Gott. Ein Beter im Alten Testament spricht von dieser Sehnsucht:„Wie ein Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir! Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“(Psalm 42,1-2)* Die Fakten sind einem UNO-Bericht zum Weltwassertag 2007 (22. März) entnommen
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1179
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