Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Werden Sie auch hin und wieder gefragt, ob Sie ihr Leben gut versichert haben? Mir geschieht dies manchmal schon. Versicherungen drängen mir ihre Produkte auf und garantieren mir ein sorgenfreies Leben. Ich höre Werbesprüche wie „Hoffentlich ... versichert" oder werde zu einer „starken Gemeinschaft" eingeladen. Doch ich höre auch immer wieder: Falls ein Versicherungsfall eingetreten ist, ich die Versicherung also brauche, ist es gar nicht so leicht, die entsprechende Versicherungsleistung abzurufen.

Im Gegenteil: Oft muss man geradezu dafür kämpfen, um von seinem Versichert-Sein zu profitieren. Anschließend jedoch schwindet meist das Vertrauen in die Versicherung. Man fühlt sich ver-un-sichert und verlassen. Zuletzt könnte man sich sogar darüber ärgern, dass man den Versprechen der Versicherung so sehr vertraute. Als Konsequenz könnte man dann das „Vertrauenskind ganz ausschütten" und sich fragen, ob es überhaupt noch etwas gibt, worauf man vertrauen kann.

 

Ob einem in Phasen „allgemeiner Verunsicherung" der christliche Glaube hilft, kann ich nicht für andere versprechen. Glaube braucht den Selbstversuch. Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen mit Gott machen und diese sind nicht unbedingt auf andere übertragbar. Aber ich kann auf das Buch verweisen, das in besonderer Weise meinen Glauben fördert - die Bibel.

In der Bibel findet sich die Mahnung: „Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: ‚Hier ist des Herrn Tempel!' Sondern bessert euer Leben und Tun" (Jer 7,4f). Der das sagt, sollte im Auftrag Gottes die Menschen davor warnen, ihr Leben nicht auf trügerische Sicherheiten zu setzen. In diesem Fall geht es nicht um eine Versicherung, bei der ich mich finanziell absichere. Hier geht es um ein trügerisch-religiöses Vertrauen darauf, dass ein heiliger Ort schützen, retten könnte. Solch falsche Sicherheit kommt hier zur Sprache. Doch der Beauftragte Gottes sagt nicht nur „nein". Er sagt auch positiv, was dem Leben eine gute Perspektive gibt: Es ist mein Gottvertrauen und ein Leben, das diesem Gottvertrauen entspricht.

Gott möchte, dass ich Sein Wort, Seine Gebote achte. An erster Stelle stehen dabei die Gebote, die Gott selbst betreffen. Es ist eine große Lebensaufgabe, Gott an die erste Stelle in meinem Alltag zu rücken. Es fordert mich heraus, zuerst nach dem Willen Gottes für mein Leben zu fragen. Das gelingt gewiss nicht immer - aber ich möchte zumindest in den großen Lebenslinien Gottes Gegenwart erbitten und erfahren. Und ich hoffe, dass mein Tun nicht dem widerspricht, was die Bibel wünscht - nämlich Gott zu lieben und meinen Nächsten wie mich selbst. Dies ist das veränderte, gute Tun und Leben, zu dem Gott mich einlädt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11465
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