Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Das kann dann jeder selbst entscheiden, ob er mit dem Auto fährt oder mit der Stadtbahn, sagt sie, blickt in die Runde. Kein Widerspruch.
Kann er nicht, fährt es Eva heraus. Erstaunen, was soll das denn? Es gibt keinen jeder hier. Verdutzte Blicke. Plötzlich lachen alle. Der Groschen ist gefallen. Kein einziger Mann in der Runde. Es sind Frauen unter sich. Wenn ich so etwas erlebe, dann frage ich mich: Wann wird das selbstverständlich sein, dass Frauen so sprechen, dass in ihrer Sprache zum Ausdruck kommt, dass sie Frauen sind?
Von Gott heißt es in der Schöpfungsgeschichte: und er schuf sie als Mann und Frau.
Er hat es so gewollt. Kein Einheitsmensch, sondern Männer und Frauen. Und dass sie verschieden sind, würde wohl kein Mensch in Frage stellen. Deshalb ist auch die sprachliche Form dazu da, dies zu zeigen. Es geht gar nicht um einen Wettbewerb oder um ein Gegeneinander. Es geht darum, dass Frauen, wenn sie von sich und zu  anderen Frauen sprechen, die weibliche Form wählen, die sie als Frauen erkennbar und ansprechbar macht.
In diesem Fall haben die meisten Eva recht gegeben, auch wenn sie immer wieder dazu neigen, als Frauen unter sich in der männlichen Form zu sprechen. Manche finden das auch kleinlich. Sie sagen: Du weißt doch, wie es gemeint ist. Dann sag es doch auch so, gibt Eva angriffslustig zurück. 
Ich stimme Eva zu und den Frauen, die nicht länger hinnehmen wollen, dass Frauen einfach mitgemeint sein sollen, wenn die Männer angesprochen werden. Da werden sie so etwas wie blinde Passagiere, die unsichtbar und unhörbar mitlaufen. Aber ganz  komisch finde ich es, wenn Frauen selbst diese männlichen Formen wählen, auch dann, wenn sie unter sich sind. Ich finde, Frauen können durch ihre Sprache zeigen, dass sie Frauen sind und dazu beitragen, dass sie auch als Frauen wahrgenommen werden.
Es bringt mich zum Schmunzeln, wenn Eva noch eins nachlegt und sagt: 
Stellt euch doch einmal eine Gruppe von Männern vor. Sie haben sich zum Radfahren verabredet.
Bei km 45 wird es einigen zu viel. Könnt ihr euch vorstellen, dass der Leiter der Gruppe vorschlägt: Jede fährt jetzt in ihrem Tempo weiter und in Bruchsal treffen wir uns im Clubhaus auf ein Bier.
Natürlich nicht. Jetzt lachen alle. Nein, das kann sich keine vorstellen.
Also bitte den weiblichen Formen mehr Beachtung schenken, meine Damen - und Herren. Denn Gott schuf sie als Mann und Frau...

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