Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Sommerzeit - Reisezeit. Kaum sind die Pfingstferien hierzulande zu Ende beginnen in Deutschland die großen Ferien und viele fahren weg.
Man wünscht sich eine gute Reise und oft hofft einander heil und gesund wieder zu sehen.
„Komm guat hoim" ist der Satz, den meine Mutter mir jedes Mal mit auf den Weg gibt, wenn ich nach einem Besuch bei ihr wieder ins Auto steige.
So auch vergangene Woche.
„Komm guat hoim" - und beim Fahren kam ich ins Nachdenken darüber, was das für mich heißt, „gut heimkommen" - neben heil und sicher ankommen - und wo das überhaupt ist, „zu Hause"?
Klar, zu Hause ist da, wo ich meinen so genannten Hauptwohnsitz habe. Und doch ist für mich daheim - Heimat auch immer noch der Ort an dem ich geboren wurde und aufgewachsen bin. - Auch wenn sich dort im Laufe der Jahre manches verändert hat. Häuser und Straßen sind mehr geworden - die vertrauten Gesichter weniger. Aber das Essen meiner Mutter schmeckt nach wie vor unnachahmlich lecker, das Haus riecht nach zu Hause und es zieht mich noch immer auf den Berg und in den Wald bei uns um die Ecke.
Daheim sein ist für mich somit an Orte gebunden, an denen ich mich wohl, halt zu Hause fühle, mit denen ich gute Erinnerungen verbinde, die mir vertraut sind.
Daheim bin ich aber auch vor allem bei Menschen, bei denen ich mich wohl und gut aufgehoben fühle...wo es nicht viele Worte braucht um zu verstehen oder verstanden zu werden. Daheim ist, wo ich sein kann, wie ich bin. Mit Ecken und Kanten, traurig und froh, mit guter oder auch mal mit schlechter Laune.
„Komm gut heim" heißt deshalb für mich auch soviel wie: Komm gut dahin, wo du dich zu Hause fühlst...wo Du mit anderen ganz bei Dir bist.
Mit Menschen, die dir vertraut sind und denen du vertrauen kannst.
Hab einen Ort an dem du Du sein darfst.
Und - bleib heil an Leib und Seele.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10966
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