Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Heute Mittag ist: Anpfiff - Die Frauen Fußball Weltmeisterschaft beginnt.
Und das in einem Land in dem verbandlicher Frauenfußball bis 1970 vom Deutschen Fußballbund sogar verboten war.
Doch längst ist Fußball keine reine Männersache mehr. Frauen waren bereits Ende des 19.Jahrhunderts am Ball. Damals allerdings noch in Röcken.
Und auch wenn Frauenfußball nach wie vor von manchen belächelt wird oder Befremden hervorruft, die Fußball-Frauen haben sich einen festen Platz in der Welt des Sports erobert.
Vielleicht weil sich an ihrer Art des Zusammenspiels etwas zeigt, was mir über die Grenzen des Fußballfelds hinaus als frauenspezifisch erscheint. Frauen haben in unserer Gesellschaft oft eher die anderen im Blick. Den Mann, die Kinder, die Familie. Oft sind sie es, die das Ganze zusammenhalten und zugleich ein soziales Engagement verfolgen.
Sie leben oftmals das, was man im Mannschaftsport - ganz gleich ob bei Frauen oder Männern - unter Teamgeist versteht:
Da ist weniger die Einzelne im Vordergrund, als die Mannschaft. Alle sind miteinbezogen, spielen sich die Bälle zu, haben Vertrauen zueinander und in die Fähigkeiten der Einzelnen. Es geht um Zusammenhalt und das Verfolgen eines gemeinsamen Ziels. Das Ganze ist wichtig und in ihm jede Einzelne.
Für mich ist spannend zu sehen, wie sich im Vorfeld dieser WM unterschiedlichste Organisationen Teamgeist „auf die Fahnen" geschrieben haben. Unter dem Motto „Frauen-am Ball" finden sich Veranstaltungen der christlichen Kirchen wie auch eine Kampagne der Aktionsgemeinschaft solidarische Welt (e.V.). Letzterer geht es darum, einen Anstoß für Frauenrechte weltweit zu geben. Drei Frauen der Aktionsgemeinschaft sind während der WM in Deutschland unterwegs und diskutieren über ihre Arbeit und den weltweiten Einsatz für Frauenrechte: Eine ehemalige Ministerin, (Awa Fall Diop) aus dem Senegal, eine Pilotin ( Devi Kalyani) aus Indien und eine Gewerkschafterin (Creuza Maria de Oliveira) aus Brasilien.
Interessanter weise finden anlässlich der Frauen WM auch Sportvereine und Kirchengemeinden zusammen und feiern Feste der Vielfalt. Dabei wollen die Veranstalterinnen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen einander näher bringen, wenn sie miteinander spielen und beten.
Ich hoffe, dass bei all diesen Aktionen ein guter Geist weht - Frauen wie Männer durch den Fußball verbunden sind. Und sich vielleicht auch ein wenig mehr verantwortlich für unseren Erdball fühlen...

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10962
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