SWR1 3vor8

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Apostelgeschichte 1,1-1,11

„Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken." - Das steht in der Bibel und hat mit dem Fest zu tun, das die Christen heute feiern: Christi Himmelfahrt. Die Wolke ist ein Bild.  Ein Bild für die Himmelfahrt Christi, für das  Unbegreifliche. Die Freundinnen und Freunde Jesu schauen in den Himmel. Und verstehen nicht, was passiert war. Ihr Freund und Meister war gekreuzigt worden. Sie waren erschüttert und fassungslos. Es heißt zwar, sie hätten nach der Kreuzigung Jesu die Erfahrung gemacht: Ihr Meister ist nicht im Tod geblieben. Er lebt. Er ist bei Gott, bei seinem „Vater im Himmel", in den sie immer wieder starren. Aber das scheint auch für sie weit weg zu sein.  Die glücklichen Tage von Ostern sind eine Weile her. Der Alltag hat begonnen, es gibt auch Probleme und Enttäuschungen. Jesu Anhänger stoßen auf Ablehnung. Einige werden schwach im Glauben. Und es gibt die ersten Streitigkeiten über den rechten Glauben. Da kommt nicht gerade Freude auf. Und so schauen sie zum Himmel: hilflos, ratlos, sprachlos. Das dauert aber nicht lange. Jesus selbst, so wird berichtet, spricht in ihnen und holt sie aus ihrer Erstarrung: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?" - Da fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen. Und sie erinnern sich an ein Versprechen, das Jesus ihnen gemacht hatte: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!" (Matthäus 28,20) 
Das hat den Freundinnen und Freunden Jesu wieder Mut gemacht. Das heißt nichts anderes als: Bleibt der Erde treu! Seid hier in der Welt beständig und zuverlässig. Ihr seid keinem ungewissen, blinden Schicksal ausgeliefert. Fürchtet euch nicht, habt keine Angst. Ich bin bei euch! Diese Ermutigung spricht mich an. Ich glaube, dass auch mir dieses Versprechen Jesu gilt: Wenn Glaubenszweifel kommen. Wenn ich schlapp machen möchte. Wenn ich resigniere, weil die Dinge gar nicht so laufen, wie ich es gerne hätte. Ich möchte vertrauen, dass Jesus bei mir ist, in mir spricht. Auch wenn er oft weit weg zu sein scheint, fernab von dem, was mich umtreibt ... und ich stumm in den Himmel starre. Ich möchte es mir immer wieder von Jesus sagen lassen: Fürchte dich nicht! Hab keine Angst! Ich bin bei dir! - Auch wenn Wolken mich verhüllen. ...

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