Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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In der Woche vor Ostern erinnern Christen jedes Jahr an Jesus und seine Leidensgeschichte. Er kam nach Jerusalem um das Passahfest zu feiern – und nach wenigen Tagen war er nicht mehr zu retten. Er wurde verhaftet, gefoltert und hingerichtet.
Dabei fing alles ganz anders an. Zu Anfang nämlich waren die Leute begeistert von dem Mann, von dem wahre Wunderdinge erzählt wurden:

Zitat 1:
Kurz vor Jerusalem kamen sie zu den Ortschaften Betfage und Betanien am Ölberg. Dort schickte Jesus zwei seiner Jünger fort mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Gleich am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn her! Und wenn jemand fragt: Warum macht ihr das?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn und wird ihn gleich wieder zurückschicken.« Die beiden gingen hin und fanden tatsächlich den jungen Esel draußen auf der Straße an einem Hoftor angebunden. Als sie ihn losmachten, sagten ein paar Leute, die dort standen: »Was tut ihr da? Warum bindet ihr den Esel los?« Da sagten sie, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und die Leute ließen sie machen. Die beiden Jünger brachten den Esel zu Jesus und legten ihre Kleider über das Tier, und Jesus setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße. Andere rissen Zweige von den Büschen auf den Feldern und legten sie auf den Weg. Die Menschen, die Jesus vorausliefen und die ihm folgten, riefen immer wieder: »Gepriesen sei Gott! Heil dem, der in seinem Auftrag kommt! Heil der Herrschaft unseres Vaters David, die jetzt anbricht! Gepriesen sei Gott in der Höhe!« So zog Jesus nach Jerusalem hinein und ging in den Tempel.


Die Leute hatten offensichtlich große Erwartungen. Endlich hatten sie einen, der ihre Träume wahr machen konnte. Die waren wahrscheinlich so verschieden, wie die Leute verschieden waren. Die einen träumten vom Ende der Besatzung durch fremde Truppen, andere sogar vom Gottesreich, vom Paradies, in das er sie führen würde. Sie brauchten ihm nur zu folgen. Sie würden ihm überall hin folgen. Wer ziemlich weit unten ist, folgt jedem, mit dem er hoch hinaus kommen kann.
Aber Jesus bleibt bei denen, die ganz unten sind. Damit zeigt er ihnen: Gott lässt keinen im Stich. Und das Leben wird leichter, wenn wir einander tragen helfen. Das allerdings war denen bald zu mühsam, die nur von seinen Wunderdingen begeistert waren und mit ihm einfach bloß hoch hinaus wollten.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1017
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