SWR1 3vor8

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Als Jesus diese Rede beendet hatte, blickte er zum Himmel auf und sagte: »Vater, die Stunde ist gekommen! Setze deinen Sohn in seine Herrlichkeit ein, damit der Sohn deine Herrlichkeit offenbar machen kann. (GN)

Viele Menschen haben Probleme, zu Gott „Vater“ zu sagen. Und nicht mal deswegen, weil sie mit Gott Probleme haben, sondern weil ihnen der eigene oder andere menschliche Väter das Wort verdorben haben. „Vater“ das kann bitter klingen und schmerzhaft. Und darum können und wollen viele Gott nicht mehr so anreden. Ich kann das verstehen und hoffe sehr, dass Sie und ich unseren Kindern dieses Wort nicht kaputt machen. Und ich möchte Sie ermutigen, das Wort Gott-Vater vielleicht trotz allem zu probieren. Weil ich weiß, dass es sehr gut tut, wenn man vertraut, ich habe zumindest einen Vater im Himmel.
So wie Jesus das vorgemacht hat. Im Vater Unser. Und noch in einem anderen Gebet, an das heute in den Evangelischen Gottesdiensten erinnert wird. Das besondere dabei finde ich: Jesus sagt es nicht als es einfach und leicht ist zwischen ihm und Gott. Im Gegenteil. Für Jesus ist es ganz ernst. Die letzte Woche seines Lebens ist angebrochen. Mindestens geahnt hat er das. Und wohl auch gewusst, dass er da allein durch muss. Seine Jünger werden ihm nicht helfen können, ihn vermutlich sogar verlassen. Und in der Situation, redet Jesus Gott mit „Vater“ an, erzählt das Johannesevangelium:

“Jesus blickte zum Himmel auf und sagte: »Vater, die Stunde ist gekommen! Setze deinen Sohn in seine Herrlichkeit ein, damit der Sohn deine Herrlichkeit offenbar machen kann.

Für mich klingt sehr viel Vertrauen und Wärme darin, wie Jesus „Vater“ sagt. Er braucht jetzt ein Gegenüber, das ihn versteht und mitgeht. Dass Gott unsichtbar ist, macht nichts. Anscheinend ist er sich gewiss, dass er sich auf ihn verlassen kann. „Setze deinen Sohn in seine Herrlichkeit ein“, bittet Jesus Gott. Die Menschen haben vor, ihm seine Würde zu nehmen, sogar das Leben. Aber seine Würde bei Gott können sie ihm nicht nehmen. Im Gegenteil. Jesus setzt darauf, wenn er seinen schweren Weg jetzt geht, dann kommt er ans Ziel. „Ins helle Licht Gottes“, betet er. Und das heißt: Gott ganz nah.
Ich stelle mir vor, dass dieses Gebet zu Gott seinem „Vater“ Jesus sehr viel Mut gegeben hat und Rückgrat, für das was auf ihn zukam. Und ich wünsche Ihnen und mir, auch von diesem Vater-Vertrauen. https://www.kirche-im-swr.de/?m=1012
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