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SWR3 Worte

Angst vor dem Tod?
Muss man nicht haben, meint die Schriftstellerin Cornelia Funke:

„Ich habe den Tod noch nie gefürchtet.
Er ist ein großes Abenteuer.
Natürlich fragen wir uns alle,
wie der Tod einmal zu uns kommen wird.
Hat man die Chance, ihm würdevoll und bewusst zu begegnen?
Ich möchte nicht ganz plötzlich sterben.
Ich würde meinen Tod schon gerne erleben:
Das ist ja eine große Sache.
Mein Mann ist vor neun Jahren an Krebs gestorben;
was für ihn und für mich ein sehr schmerzhafter Tod war.
Noch heute habe ich manchmal das Gefühl,
dass er in meiner Nähe ist.
Das kommt jetzt seltener vor als zu Anfang,
aber ab und zu passiert es immer noch –
und das ist ein schönes Gefühl.“

„Ab und zu muss man tun, wovor man Angst hat“,
Cornelia Funke im Gespräch mit Dirk von Nayhauß; in: Magazin „Chrismon“, Nr.6/2015

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SWR3 Worte

Was brauchen wir zum Überleben?
Vertrauen! Meint der Psychotherapeut Peter Groß:

„Es gibt eben keine absolute Sicherheit im Leben.
Wir müssen immer darauf vertrauen,
dass die Sonne auch am nächsten Tag wieder aufgeht
und dass wir das Dach über dem Kopf noch haben
und dass unsere Frau oder unser Mann uns nicht betrügt.
Ohne diese Lebensmitte lebt es sich verdammt schwierig.
Ohne Vertrauen geht man kaputt.
Wenn jedes kleine Samenkorn sich fragen würde:
Was erwartet mich wohl auf der Erde?
Dann gäbe es überhaupt kein Pflanzen.
Denn da kann ja immer ein Reh vorbeikommen
und das junge Grasbüschel auffressen. Zack, das war´s.
Vertrauen ist das entscheidende Lebensmittel gegen die Unsicherheit.“

„Der Mensch ist besser als sein Ruf“,
Peter Groß im Gespräch mit Mareike Fallet; in: Magazin „Chrismon“, Nr.6/2015

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SWR3 Worte

Der Autorennfahrer Alessandro Zanardi
hat bei einem Unfall beide Beine verloren.
Trotzdem hadert er nicht mit seinem Schicksal. Warum?

„Es gibt nichts, was Gott hätte tun können.
Ich habe Gott niemals um Hilfe gebeten:
weder vor meinem Unfall noch danach.
Es gibt nichts, was Gott besser für mich tun könnte
als eine Viermillimeterschraube es tun kann.
Solche Schrauben halten jetzt meine Prothesen fest.
Aber dafür brauche ich Gott nicht.
Die Religion ist eine ganz andere Kraft.
Sie kann inspirieren, kann einen Funken entfachen,
kann das Feuer in mir brennen lassen und mir Kraft geben.
Deshalb kann ich jetzt sagen:
Ich bin Allessandro, der ein phantastisches Leben hatte
und immer noch ein phantastisches Leben hat.“

„Es gibt nichts, was Gott hätte tun können“,
Allessandro Zanardi im Gespräch mit Christoph Becker; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 170 vom 25.07.15

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SWR3 Worte

Gibt es einen Gott?
Die Schriftstellerin Cornelia Funke glaubt daran:

„Ich hatte immer das Gefühl,
dass mich jemand beschützt.
Und ich habe es deutlich gespürt,
wenn der Schutz einmal weg war.
Ich empfinde, dass ich eine göttliche Präsenz
in meinem Leben habe.
Dass ich um Hilfe bitten kann:
Wenn es so richtig finster wurde,
war ich nie allein.
Manchmal gehe ich vor Dankbarkeit auf die Knie –
aber natürlich nur, wenn ich allein bin.“

„Ab und zu muss man tun, wovor man Angst hat“,
Cornelia Funke im Gespräch mit Dirk von Nayhauß; in: Magazin „Chrismon“, Nr.6/2015

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SWR3 Worte

Was rettet die Zukunft unserer Welt? Unter anderem die Bibel,
meint der Schriftsteller und Verleger Michael Krüger:

„Natürlich ist unsere gegenwärtige Lebensform nicht zu retten.
Das weiß inzwischen auch die Bundeskanzlerin,
selbst wenn sie es nicht zugeben will.
Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen,
dass wir demnächst vor einer Wand stehen.
Gerade deswegen ist jetzt noch viel zu tun.
Es muss in den Kindergärten anfangen, in den Schulen und Universitäten.
Wir müssen begreifen lernen, wer wir Menschen wirklich sind
und was wir auf dieser Welt zu suchen und zu tun haben.
Dass diese Diskussion über das große Ganze nicht mehr vorkommt,
empfinde ich als einen gefährlichen Skandal.
Auch die Bibel könnte nicht schaden. Jeder sollte sie gelesen haben.
Sie steckt voller wertvoller Lebensgeschichten.“

Michael Krüger: „Können Bücher trösten“;
in: „Was macht das Leben lebenswert?“, S.-Fischer-Verlag-Gmbh

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19970
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SWR3 Worte

Wozu brauchen wir die Kirche? Als Schutz für unsere Freiheit,
meint der Maler Gerhard Richter:

„Ich glaube, dass man immer glauben muss.
Es geht ja überhaupt nicht anders: Wir glauben immer irgendwas.
Jeder braucht etwas, woran man sich halten kann:
ein Gegenstück zu dem ganzen Unfassbaren und Sinnlosen,
zur unendlichen Erbarmungslosigkeit unserer Welt.
Aber an Gott kann ich irgendwie nicht so richtig glauben:
Gott ist mir entweder zu groß oder zu klein;
der ist mir immer unverständlich und eben unglaublich.
Trotzdem bin ich dankbar, dass es die Kirche gibt.
Ich bin dankbar, dass sie so Großes geleistet hat.
Sie hat uns Gebote gegeben: ´du sollst` und ´du sollst nicht`.
Und sie zeigt uns den Unterschied zwischen Gutem und Schlechtem.
Das haben alle Religionen gemacht.“

„Ich habe nichts zu sagen, und ich sage es“,
Gerhard Richter im Gespräch mit Nicholas Serota; in: Gerhard Richter Panorama, Prestel-Verlag, München 2012

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19969
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SWR3 Worte

Gibt es einen guten Gott? Manchmal kann man den ein bisschen spüren,
meint der Schriftsteller Andreas Steinhöfel:

„Als Kind wurde ich oft von meinem Vater schlimm verprügelt.
Dann lag ich abends in meinem Bett und habe mich gefragt,
warum der liebe Gott nicht eingegriffen hat.
Ich scheitere bis heute an der Frage,
warum so etwas wie eine schöpferische Intelligenz
so was Beklopptes wie uns Menschen auf diesen Planeten setzen könnte.
Allerdings bewundere und beneide ich Menschen,
die einen festen Glauben haben.
Denn ich habe schon mehr als einmal mitbekommen,
wie tröstlich das sein kann.
Aber es gab auch in meinem Leben Momente,
wo ich das Gefühl hatte, in großem Unglück eine Tröstung zu erfahren.
Das war ein gutes und ein rettendes Gefühl –
und das war so intensiv, dass ich in meinem Unglauben
tatsächlich ins Schwanken kam.“

„Depression ist, wenn alle deine Gefühle im Rollstuhl sitzen“,
Andreas Steinhöfel im Gespräch mit Dirk von Nayhauß; in: Magazin „Chrismon“, Nr.5/2015

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19968
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SWR3 Worte

Was ist schön beim Altwerden? Das volle Leben,
meint Fernseh-Moderator Thomas Gottschalk:

„Natürlich überlege ich zusammen mit meiner Frau,
wo wir in den Sonnenuntergang unseres Lebens reiten wollen.
Aber es ist nicht so, dass ich zwischendurch immer mal wieder
wie ein Eremit im Sarg schlafe, um schon mal zu testen,
wie sich das anfühlt. Im Gegenteil!
Ich habe mich nicht leergelebt. Sondern ich habe mich vollgelebt.
Das ist für mich der Sinn des Alters:
dazusitzen, zu sortieren, zu reflektieren,
auszusortieren und weiterzugeben.
Dabei weiß ich ja auch nicht, was mir morgen blüht.
Nur beschwere ich mir mein Heute nicht mit dem Blick auf morgen,
sondern ich erhelle mir die Gegenwart
mit dem Blick auf gestern.“

„Ich hab einfach immer Schwein gehabt“,
Thomas Gottschalk im Gespräch mit Ulrike Posche und Kester Schlenz; in: Zeitschrift „Stern“ Nr.18

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19967
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SWR3 Worte

Wo kann man Gott begegnen? Auf dem Land besser als in der Stadt,
meint der französische Schriftsteller Michel Houllebecq:

„In der Stadt lebt man in einem dichten Netzwerk
von menschlichen und sozialen Beziehungen.
Man geht wichtigen Tätigkeiten nach
und ist irgendwie immer beschäftigt – wie auch immer:
In der Stadt sind wir nicht so intensiv
in Berührung mit der Schöpfung,
wie das am Anfang eigentlich vorgesehen war.
Dabei führt uns die Erfahrung der Natur und die Erfahrung
der menschlichen Einsamkeit im Angesicht der Schöpfung
zurück zu einem anderen Weltbild:
nämlich zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Universums
und zu einer göttlichen Vision der Welt.
Es fällt mir leichter, an Gott zu glauben,
wenn ich auf dem Land bin.“

„Ich weiß nichts“,
Michel Houllebecq im Gespräch mit Romain Leick; in: Zeitschrift „Der Spiegel“ Nr.10/2015

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19966
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SWR3 Worte

Wie wird man ein besserer Mensch?
Indem man das Handy auch mal weglegt, meint Formel-1-Rennfahrer Nico Rosberg:

„Es vergeht kein Lebensmoment mehr ohne Handy.
Davon sollte man wegkommen, es einfach mal weglegen.
Wir müssen nicht jeden Moment erreichbar sein
und nicht vor lauter Langeweile ständig online ein Facebook sein:
Bilder posten und so weiter.
Ich meine, wir sollten die Zeit
nicht mit unnötigem Quatsch verplempern.
Okay, manche halten Autorennen für Quatsch;
aber das ist mein Beruf. Ich liebe ihn.
Es ist ja auch nicht so, dass ich für das Aussteigen plädiere
und mich auf eine einsame Insel zurückziehe.
Ich meine nur, dass es für mich gut ist, manches zu reduzieren.
Ich will die Gegenwart, den Moment, die Kleinigkeiten genießen.“

„Ich will ein besserer Mensch werden“,
Nico Rosberg im Gespräch mit Anno Hecker; in: FAZ Nr.60

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19965
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