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SWR3 Worte
Heute gehen viele Menschen an Gräber und denken an die, die gestorben sind. Erinnerung ist eine große Kraft. Das weiß die Autorin Giannina Wedde aus eigener Erfahrung:
Erinnerung, die in uns suchen und tasten darf, die nach der bleibenden Botschaft des Verstorbenen fragen darf, die wir nicht fürchten und der wir aufmerksam nachgehen, kann sich in etwas zutiefst Gegenwärtiges verwandeln: in Beziehung.
Manchmal wird es dann spürbar, dass unsere Liebe Brücken bauen kann zwischen Gestern und Morgen, zwischen Tod und Leben und auch zwischen unserem tiefsten Schmerz und das eine Glück des Augenblicks.
Quelle
Giannina Wedde: Es wächst ein Licht in deinem Fehlen. Ein Trost- und Trauerbuch. Münsterschwarzach 32021. S. 106.
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Dinge auf den Punkt zu bringen, konnte er richtig gut: der Reformator Martin Luther, an dessen Thesenanschlag vor gut 500 Jahren wir heute denken. Kurz und bündig formulierte er eine Weisheit, der bis heute nichts hinzuzufügen ist:
Mit wenigen Worten viel zu sagen, ist eine Kunst.
Eine große Torheit aber ist es,
viele Worte zu gebrauchen
und doch nichts zu sagen.
Quelle
https://www.projekt-gutenberg.org/luther/tischred/chap019.html
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Beim Angriff der Hamas auf Israel Anfang des Monats war die Moderatorin Sonya Krauss in Tel Aviv. Auf Instagram erzählt sie von ihren Erfahrungen. Und was gegen Hass helfen kann. Nicht nur im Nahen Osten:
Die Bilder, die ihr vielleicht auch gesehen habt, verstören mich zutiefst. Mir bricht das Herz, und ich bin echt ein Sonnenschein, aber wie man eine ganze Region so destabilisieren kann, ist mir schleierhaft.
Es wird erst Frieden geben, wenn Radikale ihre Kinder mehr lieben, als sie ihre Feinde hassen.
Quelle
https://www.instagram.com/sonyakraus/?hl=de
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Der Autor und Komiker Hape Kerkeling war dann mal weg. Als Pilger auf dem Jakobsweg. Wie er dabei Gott erlebt hat, beschreibt er so:
Er wirft uns in die Luft, um uns am Ende überraschenderweise wieder aufzufangen. Es ist wie in dem ausgelassenen Spiel, das Eltern mit ihren Kindern spielen. Und die Botschaft lautet: Habe Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt doch und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein.
Und wenn ich es Revue passieren lasse, hat Gott mich auf dem Weg andauernd in die Luft geworfen und wieder aufgefangen. Wir sind uns jeden Tag begegnet.
Quelle
Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. München 482007. S. 345.
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SWR3 Worte
Campino ist Frontmann der Band „Die Toten Hosen“. In einer Begegnung mit Achtklässlern geht es um Religion. Sehr persönlich erzählt Campino aus seiner eigenen Geschichte:
Seit vielen, vielen Jahren beschäftige ich mich schon mit Religion. Mein Vater war Presbyter in der Kirche, und ich saß sonntags immer hinten auf der Holzbank und wollte einfach nur, dass es vorüber geht.
Trotzdem hat mich das Thema nie losgelassen. Immer wieder in meinem Leben habe ich mich mit Glauben beschäftigt. Die Auseinandersetzung damit sollte meiner Meinung nach niemals enden.
Außerdem ist es nie zu spät, ein- oder auszusteigen in die Religionsdiskussion. Die Option, Glaube als Kraftquelle zu nutzen - da würde ich jedem raten, nicht so schnell die Tür davor zuzumachen.
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Wir brauchen mehr Großzügigkeit im Umgang miteinander. Dringend. Findet der Schauspieler Klaus Maria Brandauer:
Wer nicht weiß, was Großzügigkeit ist, der muss es lernen. Wobei man das eigentlich gar nicht erlernen kann, das muss man spüren.
Wir brauchen alle dringend – ich will nicht mal sagen Hilfe, sondern Gespräche, Begegnungen. Die können auch still sein.
Das ist oft wirkungsstärker als Getöse oder erhobene Zeigefinger.
SWR3 Worte
Wie hält man das aus, wenn man jeden Tag von schlechten Nachrichten berichten muss? Der Tagesschausprecher Constantin Schreiber erzählt dazu von seinen Erfahrungen aus Syrien:
Was ich bei den Christen in Syrien lernte, passt auch zu dem, was ich das Inschallah-Prinzip nenne. "Inschallah" bedeutet oft einfach "hoffentlich".
Aber es steckt noch mehr dahinter. Nämlich Vertrauen und die Bereitschaft, etwas wohl oder übel zu akzeptieren.
Akzeptieren, dass ich nicht alles ändern kann – ohne deshalb zu resignieren.
SWR3 Worte
Ich stehe vor dem Spiegel, mag nicht, was ich sehe. Außen wie innen. Und höre einen Aufruf der Schriftstellerin Cornelia Elke Schray, direkt adressiert an mein Selbstbewusstsein:
Hallo, Ihr gar nicht lieben Zweifel, Grübeleien und Kümmernisse.
Ich wollte Euch nur sagen, Euch Minderwertigkeitskomplexen, Versagensängsten und Selbstzweifeln.
Verschwindet, nehmt Eure Hüte und macht den Abflug.
Geht mir aus der Sonne!
Leuchten. 7 Wochen ohne Verzagtheit. Leipzig 2022. S. 20. März.
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Jalid Sehouli arbeitet als Gynäkologe an der Berliner Charité. Er findet, dass gute Erlebnisse dem Leben Halt geben in Zeiten der Not. Deshalb sollten wir sie mehr zelebrieren. Das erklärt er auch seinen Studierenden:
Wenn Sie dem Patienten eine gute Nachricht überbringen, etwa, dass sich ein Tumor komplett zurückgebildet hat, dann sagen Sie nicht einfach nur: „Es ist alles in Ordnung!“
Vielmehr geht es darum, die gute Nachricht sichtbar zu machen, etwa so: „Ich habe Sie untersucht und es gibt erfreulicherweise keine Anzeichen mehr dafür, dass Sie Krebs haben. Ich freue mich mit Ihnen. Sie sind ein unheimlich starker Mensch und haben die belastende Krebstherapie trotz aller Einbußen überstanden. Glückwunsch!“
Aus dem Interview „Wie wir die richtigen Worte finden“, in: Geo Wissen Nr. 62, Lebenskrisen überwinden, s. 142 - 149
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Anthony Hopkins ist Schauspieler, kann in jede Rolle, auch die eines Priesters oder gar eines Papstes schlüpfen. Aber was hält der Mensch Anthony Hopkins von Religion?
Mein Vater war Atheist, und das war ich als junger Mensch auch. Erst später dämmerte mir, dass es wohl etwas geben mag, was über meinen Verstand hinausgeht - eine Art göttliche Kraft.
Ich finde es ignorant und dumm, Religionen zu verdammen. Schließlich kennt keiner die Wahrheit - auch der Klügste nicht. Leute, die das Gegenteil behaupten, sind gefährliche Lügner, Betrüger und Bösewichte.
https://www.merkur.de/kultur/schauspieler-anthony-hopkins-ueber-the-rite-ritual-1160918.html
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