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SWR3 Worte

10JAN2024
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Wie stellen Sie sich Gott vor? Und wie wird Gott in unserer Welt erlebbar? Die Schauspielerin und Autorin Anna Brüggemann sagt auf diese Frage:

„Man kann alles, was in der Welt passiert, durch das Vorhandensein oder das Fehlen von Liebe erklären. Daher habe ich […] die Vorstellung von einer liebenden Kraft. […] Und ich glaube […] an Gott, wenn ich mit meiner Zwillingsschwester zusammen bin, denn sie besitzt diese liebende Kraft. Meine Schwester ist seit ihrer Geburt spastisch behindert. Sie hat eine tiefe und humorvolle Verbindung zur Ewigkeit. Der Lärm der Welt spielt für sie keine Rolle. Erzähle ich ihr etwas, das mich gestresst hat, lacht sie und ruft ironisch: "Ach, du Arme" – und dann ist es weg. Sie hat eine wahnsinnige Fähigkeit, das Schöne zu sehen; das hat sie mehr als alle anderen.“

Anna Brüggemann im Interview mit Dirk von Nayhauß;  Arbeit ist die wärmste Jacke
In: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2023/53619/schauspielerin-anna-brueggemann-ueber-das-was-im-leben-zaehlt vom 7.3.2023

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39039
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SWR3 Worte

09JAN2024
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Erfolg oder Niederlage? Die US-amerikanische Pazifistin und Sängerin Joan Baez, die heute ihren 83. Geburtstag feiert, meint: Es ist oft nur eine Frage des Blickwinkels und erzählt:

„Coretta King, die Witwe von Martin Luther King, und ich forderten 1972 die Frauen in unserem Land dazu auf, für die Frauen und Kinder in Vietnam einzutreten. Als symbolische Geste sollten sie einen Kreis um das Kapitol in Washington herum machen. Die Regierung fühlte sich so bedroht, sodass es einen Feldzug gegen unser Projekt gab. Überall ließ man uns abblitzen, Zeitungen schrieben nichts mehr über uns, Fernsehsender luden mich aus. Das war eine schreckliche Enttäuschung. Statt einer halben Million Menschen kamen nur dreieinhalbtausend. Wir haben es dennoch geschafft, einen Kreis um den Kongress zu bilden - mit weit ausgestreckten Armen. So war es dann doch ein kleiner Sieg.“

Joan Baez im Interview mit Johannes Löhr, Ich bin die Stammesälteste
In: http://www.merkur-online.de/nachrichten/kultur/joan-baez-interview-ich-stammesaelteste-305178.html

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39038
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SWR3 Worte

08JAN2024
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Das neue Jahr ist noch jung. Wovon hängt es ab, ob das neue Jahr ein gutes Jahr wird? Schon vor rund 70 Jahren überlegte der Dichter Erich Kästner:

„Nein, das alte Jahr war keine ausgesprochene Postkartenschönheit, beileibe nicht. Und das neue? Wir wollen’s abwarten.
Wollen wir’s abwarten? Nein! […]
Wir wollen nicht auf gut Glück, […] nicht auf den Zufall […]
und nicht auf die Weisheit der Regierungen, die Intelligenz der Parteivorstände und die Unfehlbarkeit aller übrigen Büros hoffen.
Wenn Millionen Menschen nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben wollen, kommt es auf das Verhalten der Millionen, kommt es auf jeden an, nicht auf Instanzen.
Wenn Unrecht geschieht, wenn Not herrscht, wenn Dummheit waltet oder Hass gesät wird […] - stets ist jeder Einzelne zur Abhilfe mit aufgerufen. […] Jeder ist mitverantwortlich für das, was geschieht.“

Erich Kästner, Die vier archimedischen Punkte, In: Die kleine Freiheit

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39037
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SWR3 Worte

07JAN2024
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Womit kann man das Neue Jahr vergleichen? Mit schönen, unabgelaufenen Füßen, meint der Theologe Fulbert Steffensky und erzählt:

„Vor einiger Zeit besuchte ich mit meiner Enkeltochter eine Freundin, die ein Kind bekommen hat. Meine Enkelin sah das Kind lange und bewegt an, und schließlich sagte sie: ‚Es hat so schöne unabgelaufene Füße!’
So ist es auch mit dem neuen Jahr: Es hat so schöne unabgelaufene Füße.
Immer wenn etwas anfängt - ein neues Leben, die Ehe von zwei Menschen, […] ein neues Jahr, überkommt Menschen eine Art gerührter Hoffnung. […] Jeder Anfang hat die Zartheit und den Glanz des Unverdorbenen. Jeder Anfang ist eine Erinnerung und ein Versprechen; eine Erinnerung an alle die Anfänge, die in Hoffnung begonnen wurden. Und ein Versprechen: Einmal wird es einen Anfang geben, der nicht in Kürze überholt […] ist.“

Fulbert Steffensky, Unabgelaufene Füße, In: Ach. Das kleine Buch vom großen Staunen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39036
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18NOV2023
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Die Zeitungsausträgerin Christa Meves wird immer wieder von der Schönheit der frühen Morgenstunden berührt. Sie erzählt:

„Das Wesentliche ist das Leben mit dem Morgen. Diese Stille – nur meine Schritte sind zu hören und hin und wieder ein Radgeräusch von meinem Zeitungskarren. Ich habe vorher gar nicht gewusst, wie schön der Morgen ist. Es ist richtig spannend, denn jeder Tagesanfang ist anders:
Im Frühling, wenn die Sonne schon aufgegangen ist – was für ein Fest, und wie die Vögel singen; ach, singen ist eigentlich gar kein Ausdruck dafür! [...]Oder jetzt im Herbst, wenn die Straßen voll Nebel sind und vor mir ein fallendes Blatt auf die Straße rieselt. [...] Es ist für mich ein Abenteuer, zu erleben, dass die Sonne an jedem Tag völlig verschieden aufgeht, dass jeder Anfang des Tages ein Wunder ist.“

Christa Meves, Gemütlich leben – oder leben aus dem Gemüt?

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38784
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17NOV2023
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Angesichts der furchtbaren Lage im Nahen Osten rufen Religionen überall auf der Welt zu Friedensgebeten auf. Annette Kurschus, Chefin der Evangelischen Kirche in Deutschland, betet mit diesen Worten für den Frieden:

Gott der Barmherzigkeit, mit Dir weinen wir.
Jüdische Menschen wurden massakriert.
Unzählige sind an Leib und Seele verletzt.
Der Terror der Hamas bringt überall Leid.

Gott der Liebe, wir bitten Dich, schau auf die Menschen im Heiligen Land,
Juden, Christen und Muslime, Israelis und Palästinenser,
die Lebenden und die Toten.

Gott des Friedens, erinnere uns an Deine Verheißung und mach sie wahr, dass unser Leben seinen Ausdruck finde in Schalom, Frieden, Salam.
Amen.

Annette Kurschus, Gebet um Frieden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38783
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16NOV2023
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Gott hat die Menschen geschaffen und deshalb sind sie alle Geschöpfe Gottes. Das ist eine grundlegende christliche Sichtweise und gut mit den demokratischen Grundwerten vereinbar. In einer Handreichung für demokratische Bildungsarbeit formuliert Annette Scheunpflug mit weiteren evangelischen Christen deshalb:

„Zur Demokratie gehört, dass jeder gleiche Rechte hat und niemand zu große Macht irgendeiner Art. Dass alle sozial teilhaben, ihre Meinung frei sagen und ihren Glauben leben können. Dies sind zugleich zutiefst protestantische Ideen.
Darum: Wehre allen, die diese Rechte beschneiden – für Dich oder andere.“

Evangelisch für Demokratie – sieben Thesen
https://www.ekd.de/ekd-texte-134-religioese-bildung-demokratisch-handeln-57846.htm

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38782
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15NOV2023
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Die Mutter der Schriftstellerin und Regisseurin Susanne Abel hatte Alzheimer. 12 Jahre lange hat sie ihre Mutter in dieser Krankheit begleitet – bis zum Tod. Sie erzählt:

„Hilflos zuschauen, wie ihre Welt zerfiel und sich ihr Geist langsam auflöste, tut mir noch heute in der Erinnerung weh.  Noch immer spüre ich, wie sich der Boden unter mir auftat, als sie mir von ihrer Tochter Susanne erzählte und darauf bestand, dass nicht ich diejenige war.  Und doch war die Erkrankung auch eine Bereicherung, denn als meine Mutter ihren Schutzschild vergaß, kam eine weiche, liebevolle Seite zum Vorschein […]. Ihre pragmatische Härte löste sich auf. Was blieb, war Liebe. Das zu erleben gehört zu den intensivsten Erfahrungen meines Lebens. […]Vielleicht ist Liebe gar nicht im Gehirn, sondern in der Seele gespeichert.“

Susanne Abel, Text: Nachwort. In: Stay away from Gretchen. Eine unmögliche Liebe

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38781
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14NOV2023
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Die Herausforderungen des eigenen Lebens können so viel Kraft und Zeit beanspruchen. Bei all dem will der Kantor Bernd Schlaudt trotzdem den Blick für seine Mitmenschen nicht verlieren. Er versucht, seinen Zeitgenossen wirklich zuzuhören und möchte sie in ihrem Denken und Tun verstehen. Weil ihm das so wichtig ist, wendet er sich auch an Gott und bittet: 

„Gib uns Ohren, die hören, und Augen, die sehn,
und ein weites Herz, andre zu verstehn.
Gott, gib uns Mut, unsre Wege zu gehn.

Gib uns Ohren, die hören, und Augen, die sehn,
und ein weites Herz, andre zu verstehn.
Gott, gib uns Mut, unsre Wege zu gehn.“

Bernd Schlaudt, Gib uns Ohren, die hören, in: Wo wir Dich loben, wachsen neue Lieder, plus

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38780
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SWR3 Worte

13NOV2023
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Katrin Eigendorf ist Journalistin und berichtet aus den Krisengebieten der Welt. Im Krieg in der Ukraine hat sie in Butscha die niedergeschossenen und gefolterten Toten auf der Straße liegen gesehen. Wie schafft sie es mit all dem Leid, dem sie begegnet, umzugehen? Sie erzählt:

„Das geht nicht spurlos an mir vorbei. […] Ich glaube, man muss den Schmerz ein Stückweit zulassen. […] Man muss dieses Grauen an sich heranlassen, sonst wird man irgendwann zynisch und zu einem Berichterstattungsroboter. Mich erschüttert immer wieder, wie grausam Menschen mit anderen umgehen können. Dennoch ist es wichtig, es zu zeigen. […]
[Ich lebe in dem] tiefen Glaube, das Richtige zu tun. [… Und] ich glaube, dass es mehr gibt, als das, was wir sehen. Ich persönlich spüre eine schützende Hand, die über mir schwebt und die mich leitet.“

Katrin Eigendorf im Interview mit Daniel Wirsching, Es gibt Situationen, die beängstigend sind.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38779
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