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SWR3 Worte
Vor 120 Jahren verübten Deutsche in Südafrika den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Die evangelische Kirche gedenkt der über 80.000 Menschen, die durch deutsche Kolonialtruppen in Namibia ums Leben kamen. Erst 2017 erklärte die Evangelische Kirche ihre Schuld und Mitverantwortung am Völkermord. In der Schulderklärung bekennt die Evangelische Kirche:
„Durch die theologische Rechtfertigung von imperialem Machtanspruch und kolonialer Herrschaft haben [die damaligen deutschen evangelischen Landeskirchen] den Boden für den Tod vieler tausend Angehöriger der namibischen Volksgruppen mit vorbereitet. […] Ein tiefsitzender Rassismus […] [prägte] ihr Denken und vergiftete ihr Reden und Handeln. Dies ist eine große Schuld und durch nichts zu rechtfertigen.“
Evangelische Kirche Deutschland
Text: „Vergib uns unsere Schuld“ (Matthäus 6, 12); EKD-Erklärung zum Völkermord im früheren Deutsch-Südwestafrika vom 24.04.2017
SWR3 Worte
Woher nehmen wir die Widerstandskraft, die wir im Alltag oft brauchen? Die Autorin Christina Brudereck teilt ihre Gedanken, wie Widerstandskraft – oder wie sie sagt: Resilienz – zwar keine Wunder bewirken, aber einen doch durch schwierige Zeiten kommen lässt. Sie sagt:
„Wir erleben viele Grenzen, persönlich und als Gesellschaft. […] Die Grenzen der Erde, der Demokratie, der Solidarität und die Grenzen unserer eigenen Ressourcen. Es kostet Kraft angemessen zu reagieren.
Resilienz lässt die Herausforderungen nicht verschwinden. Sie ist die Fähigkeit, besser mit ihnen umzugehen. […]
[Resilienz braucht] ein Ja zum Leben; Akzeptanz von Lücken; lernen, verzichten zu können; wach sein für die Realität, […] Selbstreflexion, Offenheit für ein Gegenüber, Austausch, Liebe und Lachen.“
Ein Baum, ein Klassiker, eine alte Dame: Resilienz
Autorin: Christina Brudereck
In: Andere Zeiten. Magazin zum Kirchenjahr, Heft 1/2023
SWR3 Worte
Christlicher Glaube ist mit Rechtsextremismus nicht vereinbar. Der Theologe Michael Haspel erklärt, warum das so ist:
„In der Schöpfungserzählung am Beginn [… der Bibel] wird überliefert, dass Gott die Menschen, alle Menschen, als Bild seiner selbst erschafft: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“ (1. Mose 1,27).
Alle Menschen sind also nicht nur Gottes Geschöpfe, sondern seine Ebenbilder. Dadurch ist die besondere Beziehung Gottes zu den Menschen zum Ausdruck gebracht. […] Deshalb ist in der Gottebenbildlichkeit nach christlichem Verständnis die Würde aller Menschen angelegt.
Bei rechtsextremen Einstellungen […] spielt die Ungleichheit von Menschen aufgrund ihrer Abstammung und Kultur eine große Rolle.
Dies ist [aber] mit der Lehre von der Gottebenbildlichkeit aller Menschen nicht vereinbar.“
Michael Haspel, Wegschauen und schweigen gilt nicht! Warum sich die evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus engagieren muss, in: Nächstenliebe verlangt Klarheit. Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus, hrsg. V. Evangelische Kirche in Mitteldeutschland 2013, online abrufbar unter: https://www.ekmd.de/kirche/themenfelder/extremismus/materialien-und-weiterf-hrende-kontakte/handreichung-reden-in-schwierigen-zeiten.html (zuletzt abgerufen am 4.1.2025)
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Das neue Jahr ist noch jung. Worauf kommt es an, damit es ein gutes Jahr werden kann? Schon vor rund 75 Jahren überlegte der Dichter Erich Kästner:
„Wir wollen nicht auf gut Glück, […] nicht auf den Zufall […] und nicht auf die Weisheit der Regierungen […] und die Unfehlbarkeit aller übrigen Büros hoffen.
Wenn Millionen Menschen nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben wollen, kommt es auf das Verhalten der Millionen, kommt es auf jeden und jede an, nicht auf Instanzen.
Wenn Unrecht geschieht, wenn Not herrscht, wenn Dummheit waltet oder Hass gesät wird […] - stets ist jeder Einzelne zur Abhilfe mit aufgerufen. […] Jeder ist mitverantwortlich für das, was geschieht.“
Erich Kästner, Die vier archimedischen Punkte, In: Die kleine Freiheit
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Fröhliche Weihnachten – das wünsche ich allen orthodoxen Christinnen und Christen, die heute das Weihnachtsfest feiern! Das Kindermagazin Logo erklärt:
„Während bei den meisten langsam alle Weihnachtsplätzchen aufgegessen sind und der Weihnachtsschmuck schon wieder weggeräumt ist, wird Weihnachten in einigen Ländern erst jetzt gefeiert: In Ländern wie Serbien, Russland oder Georgien feiern orthodoxe Christen die Geburt Jesu erst in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar, so wie auch etwa drei Millionen orthodoxe Christinnen und Christen in Deutschland. […] Denn wenn es um kirchliche Feiertage geht, zählt für viele im orthodoxen Christentum […] der alte julianische Kalender.“
Team des Kindermagazins Logo In: https://www.zdf.de/kinder/logo/orthodoxe-weihnachten-102.html
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Zwei Wochen nach Weihnachten sind wohl die meisten Geschenke ausgepackt. Ein paar Nachzügler gibt es noch: Drei Könige bringen heute ihre Geschenke zur Krippe. Hans-Albrecht Pflästerer erzählt ihre Geschichte so:
„Immer dem Stern nach. Drei weise Männer aus einem fernen Land auf der Suche nach Jesus, dem Kind. Sie finden es, beten es an und erweisen ihm die Ehre mit ihren Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Gold ist wertvoll […]: ein königliches Geschenk. […]
Weihrauch ist ein Gemenge, das kräftig duftet, wenn man es verbrennt [… Es ist] ein Symbol für die Gottesverehrung.
Myrrhe ist eine Tinktur aus dem Harz der immergrünen Myrrhe. […] Das Geschenk wird als Hinweis auf die Menschlichkeit Gottes gedeutet. […]
Zur Erinnerung daran ziehen heute die Sternsinger übers Land.“
Hans-Albrecht Pflästerer, Titel: Gold, Weihrauch und Myrrhe In: Der andere Advent 2004/2005
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Auch das neue Jahr mag allerlei gute und weniger schöne Überraschungen mit sich bringen. Hilft es dabei, sich auf alle Möglichkeiten gut vorzubereiten? Die Schriftstellerin Luise Rinser ist sich unsicher und gibt zu bedenken:
„Einer meiner Bekannten malt sich alle schlimmen Ereignisse, die ihm vielleicht zustoßen könnten, im Voraus genau aus. Und überlegt sich dann sehr gründlich, was jeweils zu tun wäre: bei einem Feuer im Zug, bei einer Pleite im Geschäft oder einer Verleumdung. Dadurch hat er tatsächlich eine Art Krisenfestigkeit erlangt. […]
Aber ist er deshalb glücklich und ruhig? Keineswegs! Denn er ist immerzu nur darauf bedacht, mögliche Bedrohungen sofort zu erkennen.
Ich kenne ein weit besseres Hilfsmittel. Es ist im Grunde dasselbe, das ein Kind anwendet, wenn man es in den dunklen Keller schickt: Es singt laut. Damit zeigt es dem Unbekannten, dass es ihm etwas entgegenzusetzten hat: den Mut. Und Mut ist eine Form des Vertrauens. Nicht in die eigene Kraft, sondern in etwas, das uns beschützt.“
Luise Rinser, Vorsorge, In: Der 25. Andere Advent 2019/2020
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Auf ihrer Tunesien-Reise hat die Journalistin Karin Weber-Duve die Menschen, die in der Wüste leben, als faszinierend anders erlebt. Sie erzählt:
„Die Beduinen haben mich auf meiner Reise durch die tunesische Sahara unheimlich beeindruckt. Die Würde der Männer, ihre Ruhe, die Art, wie sie ein Feuer entfachen, Tee kochen, die Lasten abhängen und wieder aufsatteln. Ihre ganze Aufmerksamkeit und Hingabe gilt dem Moment. Dem, was gerade ist.
Vielleicht liegt einer der Gründe für meine Faszination von der Wüste in dem Wiederfinden der Bedeutung des Moments: Er war mir damals, als ich vom Kindsein Abschied nahm, verloren gegangen.“
Karin Weber-Duve, Karawane der Frauen in Zeitschrift: Brigitte woman. Das Magazin für Frauen über 40. SH 6/2005
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Sich für die Rechte von Kindern einsetzen. Das ist der US-amerikanischen Schauspielerin Angelina Jolie nicht nur am heutigen Weltkindertag wichtig. Sie wendet sich direkt an Kinder und Jugendliche und sagt:
„Ich möchte Dir etwas sagen, was Du vielleicht nicht weißt: Deine Rechte als junger Mensch sind genauso wichtig wie die Rechte von Erwachsenen.
Nicht erst, wenn Du erwachsen bist, von zu Hause ausziehst oder deinen ersten Job hast, sondern jetzt.
Egal, wer du bist und wo du wohnst, unabhängig von deiner Hautfarbe, deiner ethnischen Zugehörigkeit, deiner Religion oder deinem Gender; Egal, ob du arm oder reich bist – dein Leben ist genauso viel wert wie das Leben eines Erwachsenen.“
Angelina Jolie. https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/du_hast_rechte-10274/
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Das Leben feiern – auch und gerade angesichts des Todes. Was das bedeuten kann, beschreiben Mitarbeitende im Hospiz so:
Alle unsere Bewohner wissen, dass sie bald sterben werden. Doch wer glaubt, das Leben bei uns im Hospiz sei voller Trauer und schwer, der irrt. […]
Durch unsere Bewohner fühlen wir uns immer wieder neu zum Leben eingeladen.
Haben Sie beispielsweise schon einmal […] sechs Monate nach Ihrem eigentlichen Geburtstag einen „halben“ Geburtstag gefeiert?
Wir hatten eine Bewohnerin, die ließ sich im September ihr Zimmer weihnachtlich schmücken. Ein strahlender Weihnachtsbaum erhellte ihren Raum. Jedem überraschten Besucher sagte sie: „Weihnachten erlebe ich nicht mehr, deshalb ist für mich jetzt Weihnachten!"
Matthias Peterek, Christiane Schmidt und Anita Fürst, Titel: Leben
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