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SWR3 Gedanken

13SEP2023
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Frau D. ist richtig aufgeblüht. Seit ein paar Wochen kommt sie jeden Mittwoch ins Pfarrcafé. Erst schüchtern, mit gesenktem Blick. Aber mittlerweile strahlt sie, sobald sie durch die Tür kommt. Frau D. lebt allein, spricht kaum Deutsch und lebt von einer winzigen Rente. Das macht es ihr schwer, in Kontakt mit Menschen zu kommen. Aber genau den wünscht sie sich. Im Pfarrcafé ist es egal, dass sie für ihren Kaffee nicht zahlen kann. Und es gibt immer jemanden, der sich zu ihr an den Tisch setzt und mit ihr spricht – trotz der Sprachbarriere und zur Not mit Händen und Füßen oder dem Google-Übersetzer. Frau D. sagt, dass sie das sonst nicht erlebt. Dass Menschen sich für sie interessieren. Dabei wäre das für beide Seiten bereichernd. Denn Frau D. hat ein bewegtes Leben geführt und viele spannende Geschichten zu erzählen.

Ich glaube, es gibt viele Menschen wie Frau D. Menschen, die durchs Raster fallen. Und die ohne Familie und die Möglichkeit, Freunde zu finden, einsam werden. Und es gibt nur wenige Räume, die ihnen ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, ohne dass sie dafür Geld ausgeben müssen. Das Pfarrcafé in meiner Gemeinde ist so ein Raum. Überhaupt sehe ich an der Basis der Kirche viele Orte, wo genau das passiert: Dass Menschen Teil einer Gemeinschaft werden – egal, welcher Religion sie angehören, wo sie herkommen oder wie groß ihr Geldbeutel ist. Bei allem, was mich an der Kirche stört und was schiefläuft; Orte wie diese sind wichtig für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Damit dort jeder einen Platz findet. Auf solche Orte will ich nicht verzichten

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SWR3 Gedanken

12SEP2023
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Der Test ist positiv. Und die Welt steht Kopf. Für meinen Mann und mich zumindest: Wir werden Eltern. Wir freuen uns riesig. Und doch gibt es da plötzlich tausend Dinge, über die wir uns Gedanken machen: Geht es dem Baby in meinem Bauch gut? Bekommt es alles, was es braucht? Was wenn es Komplikationen gibt? Wenn das Baby krank ist? Auch wenn es bei uns bisher keinen Anlass zur Sorge gibt; diese Art Gedanken begleitet uns jetzt. Schwanger sein, das bedeutet, ein Stück Kontrolle zu verlieren. Was mir hilft, dabei nicht in Panik zu geraten, ist mein Glaube. Klingt vielleicht erstmal naiv. Aber ich weiß auch, dass mein Glaube mich nicht davor bewahren kann, dass etwas schief geht. So eine Sicherheit kann mir nichts und niemand geben.

Ich vertraue trotzdem auf Gott. Nicht darauf, dass wie durch Zauberhand alles gut wird. Aber darauf, dass ich mit meinen Sorgen und Ängsten nicht allein bin. Auf Gott zu vertrauen, heißt für mich auch nicht, einfach alles laufen zu lassen. Ich gehe zu jeder Vorsorgeuntersuchung und halte mich an alles, was meine Ärztin und Hebamme mir raten. Aber für alles, was außerhalb meiner Macht liegt, mache ich mich nicht verrückt. Und ich vertraue darauf, dass Gott mir hilft, was immer auf mich zukommt, zu tragen. Die schönen wie die schweren Dinge. Ich finde, so zu vertrauen, ist nicht naiv. Es hilft mir, zu leben.

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SWR3 Gedanken

11SEP2023
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Mit Luftschlangen, Tröten und einer Flasche Sekt stehen wir vor dem Schulgebäude. Und warten auf Lucia. Sie hat gerade ihre letzte Prüfung und ist danach staatlich geprüfte Erzieherin. Lucia ist meine Schwiegermutter. Mit Anfang 50 hat sie noch einmal einen ganz neuen Weg eingeschlagen und die Ausbildung zur Erzieherin begonnen. Gerechnet hat damit niemand. Und ihre Freunde und Verwandten sind auch erstmal ganz schön skeptisch gewesen, als sie von ihren Plänen erzählt hat. Mit Anfang 50 nochmal die Schulbank drücken und das drei Jahre lang? Als Älteste in der Klasse Pädagogik pauken und Prüfungen schreiben? Eine Zeit lang mit weniger Geld auskommen müssen? Das klang nach einer verrückten Idee. Aber Lucia war sich sicher. In ihrem alten Job als Verkäuferin ist sie unglücklich gewesen und Erzieherin zu werden, mit Kindern zu arbeiten, war schon immer ihr Traum. Jetzt geht Lucia gerne zur Arbeit. Auch wenn Erzieherin zu sein kein leichter Job ist und sie in der Kita eigentlich ständig unterbesetzt sind – sie freut sich jeden Tag auf die Kinder in ihrer Gruppe. Für Lucia haben sich die harte Arbeit und ihr Mut zur Veränderung richtig gelohnt. Sie ist mit ihrem Leben jetzt viel glücklicher als vorher. Ich finde es stark, dass meine Schwiegermutter sich das getraut hat. Dass sie sich nicht abgefunden hat mit der Situation in ihrem alten Job. Sondern sich einen Traum verwirklicht hat. Und ich hoffe, dass ich mal genauso mutig bin, wenn es in meinem Leben Zeit für eine Veränderung ist.

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SWR3 Gedanken

10SEP2023
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Normalerweise denke ich selten an den Tod. Wenn doch, dann meistens, weil das Thema plötzlich über mich hereinbricht – wenn jemand in meinem Umkreis stirbt oder mir ein Foto meiner verstorbenen Großeltern in die Hände fällt. Dann trifft es mich manchmal wie ein Schlag, dass auch mein Leben irgendwann zu Ende sein wird. Seit ich umgezogen bin, gibt es in meiner Nachbarschaft aber einen Ort, an dem Leben und Tod ganz nah beieinander liegen: eine Grabeskirche. Die heißt zwar so wie die berühmte Grabeskirche in Jerusalem, aber hier werden die Verstorbenen aus der Gemeinde bestattet. In Urnengräbern, die sich fast durch den ganzen Raum ziehen. Und anders als in einer Friedhofskapelle finden hier auch noch ganz normale Gottesdienste statt. Dass beides an diesem Ort zusammenkommt, beeindruckt mich. Menschen feiern hier Gottesdienst, denken über ihr Leben nach und schöpfen neue Kraft dafür. Und sie tun das mit ihren Verstorbenen im Rücken. Für die Menschen hier ist es offenbar kein Widerspruch, vom Leben zu sprechen und dabei immer auch an den Tod zu denken. Der Tod und die Verstorbenen sind selbstverständlich Teil des Lebens. In Momenten der Trauer, aber auch wenn es ein Fest zu feiern gibt; eine Taufe oder die Erstkommunion. Dadurch dass der Tod so präsent ist, wird vieles, was mir in meinem Leben wahnsinnig groß und wichtig erscheint, ein bisschen relativiert – ein Streit zum Beispiel oder die Sorge vor einer schwierigen Aufgabe. Manchmal tut das gut. Und in der Grabeskirche wird etwas gelebt, das Teil meiner christlichen Hoffnung ist: Dass die Verstorbenen nie ganz aufhören, Teil meines Lebens zu sein. Dass Menschen, die ich liebe, nie einfach weg sind, sondern wir weiterhin verbunden bleiben.

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SWR3 Gedanken

29APR2023
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Obwohl mein Opa langsam immer weniger wird, hab ich noch was von ihm gelernt. Er ist 91 Jahre alt und seit ein paar Wochen schläft er fast nur noch und kann nicht mehr alleine aufstehen. Auch geistig ist er nicht mehr so fit. Wenn ich ihn besuche, erkennt er mich. Vieles, was sonst um ihn herum geschieht, bekommt er aber nicht mehr richtig mit. Noch etwas hat sich verändert: Er redet so viel wie nie zuvor. Ich habe meinen Opa immer eher als zurückhaltend erlebt. Das viele Reden hat er anderen überlassen. Er war der Typ, der zuhört und ab und zu einen ironischen oder lustigen Kommentar einwirft.

Jetzt ist das anders. Ich glaube: Er spürt, dass er nicht mehr ewig Zeit hat. Und will sicher gehen, dass er uns – seiner Familie – alles gesagt hat. Alles, was ihm wichtig war im Leben, und was er sich auch für uns wünscht: Gute Ratschläge und Ermutigungen. Und vor allem, dass wir ihm das wichtigste sind. Immer wieder sagt er: „Das ist meine größte Bitte; dass ihr glücklich werdet.“ Ich merke, wie emotional er dabei wird. Und auch mich bewegen diese Momente. Er zeigt sich ganz offen und verletzlich. Und dabei entsteht eine besondere Nähe. Ich bin meinem Opa dankbar, dass er das zulässt. Diese Momente mit ihm sind kostbar; ein Schatz, den ich nicht verlieren kann, auch dann nicht, wenn mein Opa irgendwann nicht mehr da sein wird.

Das habe ich also von ihm gelernt: Wie mutig und wunderschön es ist, jemandem zu sagen, dass man ihn liebt. Frei heraus. Am besten jeden Tag.

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SWR3 Gedanken

28APR2023
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Ein Kind, das lacht und sein Spielzeug in die Luft wirft - direkt hinter dem Altar.

Ein ungewöhnliches Bild in einer Kirche. Ich habe es gesehen, als ich zu Besuch in Mönchengladbach war. Da gibt es eine „Citykirche“, und das Foto mit dem lachenden Mädchen hängt dort im Altarraum. Christoph Simonsen leitet die Citykirche. Er erzählt mir: „Dieses lachende Mädchen ist für mich ein Sinnbild für das, was Kirche sein sollte.“  Tatsächlich sieht man dem Mädchen an, dass es sich pudelwohl fühlt. Es wirkt nicht klein und ehrfürchtig. Im Gegenteil: Für das Mädchen ist der große, hohe Raum mit den bunt bemalten Wänden der perfekte Ort, um zu spielen, um frei und ausgelassen zu sein. Simonsen sagt: „Dieses Gefühl wollen wir auch den Besuchern der Kirche ermöglichen“.

Es gibt in der Citykirche ganz normale Gottesdienste, aber auch Angebote, die man in einer klassischen Kirche wohl eher nicht finden würde: Tangoabende zum Beispiel, ungewöhnliche Kunstausstellungen und bald sogar ein Techno-Rave. Simonsen sagt: „Wenn Menschen sich an einem Ort frei und willkommen fühlen, wenn sie so sein können, wie sie sind, dann ist da Gott.“ Und diese Erfahrung sollen alle Menschen machen können, nicht nur die, die Orgelmusik und Gottesdienste mögen.

Mich haben der Ort und die Menschen dort beeindruckt. Weil sie wirklich offen sind, neues ausprobieren und dafür auch in Kauf nehmen, dass sie manchmal Gegenwind bekommen. Ich wünsche mir mehr solcher Orte in meiner Kirche. Orte, an denen Menschen frei und unbeschwert sind - so wie das Kind im Altarraum.

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SWR3 Gedanken

27APR2023
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Um 7:55 Uhr läutet es zur ersten Stunde, und hunderte Schülerinnen und Schüler laufen durch die Gänge zu ihrem Klassenraum. Nach neun Jahren, die ich jetzt schon nicht mehr zur Schule gehe, ist das seit kurzem wieder mein Alltag. Weil ich im Rahmen meiner Ausbildung auch ein Praktikum in der Schule machen muss – als Reli-Lehrerin. Früher hab ich mir den Job als Lehrerin entspannt vorgestellt: Vormittags ein bisschen unterrichten, nachmittags ein paar Klassenarbeiten korrigieren und zwischendurch ganz viele Ferien. Aber jetzt, wo ich auf der anderen Seite stehe und selbst ranmuss, bin ich teilweise ganz schön überfordert. Manchmal bin ich schon nach der zweiten Stunde völlig fertig, weil es nicht so gelaufen ist, wie ich geplant hatte. Und Freizeit habe ich jetzt auch weniger, weil meine Abende und Wochenenden für die Unterrichtsvorbereitung drauf gehen. Ich hätte nie gedacht, dass das so aufwendig ist.

Mein Praktikum ist bald vorbei. Und obwohl ich in dieser Zeit die Lehrerin war, habe ich selbst am meisten gelernt. Vor allem: So ein Perspektivwechsel ist wirklich heilsam. Viel zu oft und zu schnell erlaube ich mir ein Urteil. Glaube Bescheid zu wissen, wie schwer oder leicht das Leben anderer Menschen ist. In den meisten Fällen kann ich das aber gar nicht beurteilen und tue ihnen damit Unrecht. In Zukunft will ich da zurückhaltender sein: lieber zuhören als urteilen. Und nicht mit einer vorgefassten Meinung auf Menschen zugehen, sondern offen sein. So wie ich es mir von anderen auch wünsche

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SWR3 Gedanken

26APR2023
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„Selena Gomez hat sich selbst geheiratet.“ Diese Meldung ist vor ein paar Wochen in meinem Newsfeed aufgeploppt. Ich war neugierig und habe sofort auf den Artikel geklickt. Die amerikanische Sängerin hat zu ihrem 30. Geburtstag eine große Hochzeitsparty geschmissen – nur ohne Partner oder Partnerin. Sie ist damit nicht die erste; es gibt sogar einen Namen dafür: Sologamie – Selbstheirat. Ich bin auch verheiratet. Aber nicht mit mir selbst, sondern mit meinem Mann. Und als ich die Meldung gelesen habe, habe ich erst einmal die Augen verdreht. So ein Schwachsinn, habe ich gedacht.

Aber irgendwie hat mich das Ganze weiter beschäftigt. Selbstliebe ist ja ein riesiges Thema zurzeit. Auf Social Media begegnen mir tausende Self-Care Tipps und im Radio singt Miley Cyrus: „Ich kann mir selbst Blumen kaufen, meinen Namen in den Sand schreiben … und meine eigene Hand halten.“ Beide, Selena Gomez und Miley Cyrus, machen darauf aufmerksam, dass man für ein glückliches Leben nicht in einer Partnerschaft sein muss. Und dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist. Und das gilt ja auch für Menschen in einer Beziehung: Ich bin mit meinem Mann glücklicher als ohne ihn. Aber es ist wichtig, dass ich eine eigenständige Person bleibe. Dass ich weiß, was ich will und was nicht. Und meinen Partner nicht für die Erfüllung all meiner Wünsche verantwortlich mache.

Mich selbst zu heiraten und das öffentlich zu feiern, ist mir persönlich immer noch zu krass. Aber mir zu versprechen, dass ich gut für mich und mein Glück sorge – das finde ich eine gute Idee.

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SWR3 Gedanken

25APR2023
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Gerade habe ich wieder ein PostIt neben das Kreuz in meinem Wohnzimmer gehängt. „Oma Inge“ steht darauf. Ich hab das gemacht, weil meine Oma gerade eine schwere Zeit durchmacht. An dem Kreuz hängen noch andere Namen, und Zeitungsartikel. Z.B. einer über die Frauen in Iran, die für ihre Freiheit kämpfen, und einer über die Schlacht um Bachmut in der Ukraine. Personen und Themen, die mich gerade besonders beschäftigen, haben da einen Platz. Mein Mann nennt diese Wand unsere „Klagemauer“. Es ist zwar nur ein ganz kleines Ritual, aber für mich ist es wie ein Gebet. Wenn Leute in der Kirche Kerzen anzünden ist das auch so ein Ritual: geht einfach und schnell – und auch das ist für mich wie ein Gebet.

Beten geht nicht nur mit dem Kopf. Ich muss keine großen, klugen Reden formulieren. Manchmal kann ich das auch gar nicht, weil mir schlicht die Worte oder die Kraft dazu fehlen. Eine Verbindung spüren zwischen mir und Gott oder einem lieben Menschen. Alles in Gottes Hände legen, was mich bedrückt oder wer mir wichtig ist. Wenn ich traurig bin oder dankbar und Gott das sagen möchte. All das geht auch durch kleine Gesten und Rituale. Und ganz praktisch mit den Händen. Wenn ich eine Kerze anzünde, ein Grab pflege, jemandem ein Essen vorbeibringe oder ihn umarme. Diese und viele weitere Dinge bringen mich – mitten im Alltag – in Verbindung mit den Menschen um mich herum und mit Gott. Und das macht mein Leben reicher.

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SWR3 Gedanken

24APR2023
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Ich habe Prüfungsangst. Vor allem bei mündlichen Prüfungen, wenn ich jemandem direkt gegenübersitze und abgefragt werde. Schrecklich! Vorher bin ich oft so nervös, dass ich gar nicht mehr klar denken kann. Vor einer meiner letzten Prüfungen in der Uni habe ich eine Zeit im Kloster verbracht. Bei meinem Abschied haben die Schwestern gesagt, dass sie für mich beten, wenn ich in der Prüfung sitze. Ich hab mich damals bedankt, aber gedacht hab ich: Naja, das ist ja ganz nett. Aber wie soll mir das helfen? Ich glaube nicht daran, dass ich nur beten muss und dann alles bekomme, was ich mir wünsche. Auf die Prüfung habe ich deshalb trotzdem viel gelernt. Und ich habe bestanden. Weil ich mich angestrengt habe und den Stoff richtig gut draufhatte.

Am Gebet der Schwestern lag das wohl eher nicht. Geholfen hat es mir aber trotzdem: In den Minuten vor der Prüfung, habe ich wieder Panik bekommen. Hatte Angst vor einem Blackout und davor, durchzufallen. Ich habe mich dann an die Schwestern erinnert und daran, dass sie genau jetzt auch an mich denken. Dass sie jetzt gerade Gott bitten, mir Ruhe und Kraft zu schenken. Damit ich all das, was ich kann und gelernt habe, jetzt auch zeigen kann. Das war ein schönes Gefühl. Es hat mir geholfen, mich zu beruhigen. Ich habe mich nicht mehr allein gefühlt, sondern geborgen und getragen.

Seitdem bete ich auch manchmal für andere, wenn sie eine Prüfung haben oder eine schwere Zeit durchmachen. Um ihnen – auch wenn ich nicht vor Ort sein kann – zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

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