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SWR3 Worte

07APR2023
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Karfreitag. Jesus stirbt am Kreuz. Warum ist das für Christinnen und Christen so wichtig? Jakob Friedrichs, Gemeindepädagoge und Podcaster, meint dazu:

„Weil sich hier festmacht, dass Gott auf der Seite der Schwachen steht.
Jesus sprach wieder und wieder davon: Gott ist bei den Verlierern und nicht bei den Gewinnern. Am Kreuz bekommen diese Sätze ein Gesicht. Wenn Jesus Christus tatsächlich der fleischgewordene Gott ist, dann zeigt sein elender Tod ein für alle Mal:
Gott selbst ist einer von den Entrechteten, von den Verstoßenen und Gemobbten. Er mag diese Leute nicht nur – er gehört zu ihnen.“

Jakob Friedrichs, Ist das Gott oder kann das weg? Warum Ostern ein merk-würdiges Fest ist

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37403
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SWR3 Worte

06APR2023
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Sind Frauen die besseren Menschen? Die Schauspielerin Lavinia Wilson, die schon in vielen TV-Reihen und -Serien mitgespielt hat, meint dazu:

„Das sind sie sicher nicht, aber im Moment sind doch viele Männer die schlechteren. Wenn man sich anschaut, wer die Kriege führt, dann sind das eindeutig nicht die Frauen. Und das ist, wie wir wissen, schon in der gesamten Menschheitsgeschichte der Fall gewesen. Natürlich weiß ich nicht, was geschieht, wenn wir Frauen das dominierende Geschlecht in den Machtpositionen sind, einen Versuch wäre es aber wert. Entscheidend ist […], einen anderen Begriff von Macht zu prägen. Wir müssen mehr auf Kooperation setzen.“

Galore Interviews 57, Dialog GmbH, Dortmund, März 2023

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SWR3 Worte

05APR2023
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Was machen in schweren Zeiten? Iggy Pop, Wegbereiter des Punks und eine Ikone bis heute, sagt von sich:

„Ich wälze mich nicht in meinem Elend. Stattdessen setze ich ein Lächeln auf, denke an einen Witz und versuche, das zu überwinden, was mich belastet. Ich habe mit der Zeit gelernt, dass es eigentlich nie hoffnungslos ist. Wenn man sich schlecht fühlt, sind die Dinge normalerweise besser, als man denkt.“

Galore Interviews 57, Dialog GmbH, Dortmund, März 2023

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SWR3 Worte

04APR2023
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Björk ist eine musikalische Grenzgängerin. Als ihre Mutter im Sterben lag, hat die isländische Sängerin ihre persönlichen Grenzen überwunden, indem sie ihr gesagt hat:

„Danke für dieses, danke für jenes. Sie war dann sehr überrascht. Weil das in unserer nordischen Kultur nicht gang und gäbe ist, dass man sich mit Komplimenten überhäuft. Wir machen das eigentlich nicht. Als meine Mutter dann starb, habe ich die Zeile in ihren Song geschrieben: ‚You did well. […]‘ Manchmal glaube ich, dass ich ihr das im wahren Leben nicht genug gesagt habe. Dass ich es in der Musik deutlicher gemacht habe, ja, deutlicher machen konnte. Manchmal lässt sich das, was sich im wahren Leben nicht gut sagen lässt, mit Musik sagen.“

Galore Interviews 55, Dialog GmbH, Dortmund, November 2022

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SWR3 Worte

03APR2023
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Heute beginnt die Karwoche. Da geht es um den Tod von Jesus am Kreuz. Sich mit Sterben und Tod zu beschäftigen, das müssen wir Menschen erst mal lernen. Davon ist Carsten Haffke überzeugt, der in der Sesamstraße den Bert spielt:

„Ich erinnere mich an eine der amerikanischen Folgen. Der Schauspieler, der Mr. Hooper verkörpert hatte, war an einem Herzinfarkt gestorben und das Team entschied sich dafür, diese Thematik in die Sendung zu integrieren. Die Schauspieler haben Tränen in den Augen, als sie Bibo den Tod erklären müssen, weil dieser zunächst nicht versteht, dass man nicht mehr zurückkommt, wenn man gestorben ist. Solche Themen verlieren nicht an Bedeutung […]. Wir haben das so ähnlich mit Finchen aufgegriffen, deren Großvater gestorben ist. Pferd und Wolle mussten erst mal herausfinden, was das überhaupt bedeutet, dieses ‚Sterben‘.“

Galore Interviews 57, Dialog GmbH, Dortmund, März 2023

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SWR3 Worte

02APR2023
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ADHS. Das sagt sich so dahin. Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, das bedeutet diese Abkürzung. Angelina Boerger ist Journalistin und Ende 20, als sie die Diagnose ADHS erhält. Sie geht davon aus, dass in Deutschland mindestens 2,5 Millionen Erwachsene mit ADHS leben. Und sie setzt sich für eine neue Sicht auf dieses Phänomen ein:

„ADHS ist eine Facette des Seins. Dass man von ‚Leid‘ spricht, von ‚Betroffenen‘ einer ‚Krankheit‘ – als ob es da etwas zu heilen gäbe. Das lehne ich ab. Wieso können wir nicht einfach akzeptieren, dass es unterschiedliche Arten zu denken, zu fühlen, zu handeln gibt? Aber auch unterschiedliche Arten, Leistung zu erbringen, ohne dass diese den Wert eines Menschen definieren.“

Galore Literatur, Dialog GmbH, Dortmund, kostenlose Beilage von Galore 57 März 2023

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SWR3 Gedanken

14JAN2023
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„Sucht euch einen Ort, den ihr spannend findet oder an dem ihr euch einfach wohl fühlt. Einen Lieblingsort.“ Schon sind sie losgewuselt. Vor ein paar Tagen war das bei uns in der Kirche so. Drittklässlerinnen und Drittklässlern hatte ich diese Aufgabe gegeben. Sie sollten sich einen Lieblingsort in der Kirche suchen. Und alle sind fündig geworden.

Ein Kind hat die Spielecke für sich entdeckt, die wir für Eltern mit ihren Kindern eingerichtet haben. Ein paar Kinder hat es zur großen Orgel gezogen. Oben auf der Empore steht sie bei uns. Für manche Kinder war der Taufstein ein Lieblingsort. Weil sie dort selbst getauft wurden oder vor einigen Tagen erst ein Geschwisterkind. Und weil ihnen das wichtige Erinnerungen sind. Drei oder vier Kinder haben sich unter den großen Steinaltar gelegt. „Das ist ein gutes Versteck“, haben sie gemeint. Aber eben auch noch mehr: „Da bin ich mittendrin bei dem, was hier passiert.“ Und ein Kind stand auf der Kanzel, auf der meine Kollegin und ich normalerweise stehen, wenn wir im Gottesdienst predigen.

Jedes Kind hatte eine andere Begründung für seinen Lieblingsort in der Kirche. Manche wollten zur Ruhe kommen. Andere wollten mittendrin dabei sein bei dem, was im Gottesdienst passiert. Und wieder andere wollten selbst etwas beitragen.

So stelle ich mir Kirche vor: dass jede und jeder einen Ort für sich findet. Einen, an dem ich einbringen kann, was ich glaube und möchte, oder finde, was ich brauche.
Mit den Kindern im Kirchengebäude hat das schon ganz gut geklappt!

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SWR3 Gedanken

13JAN2023
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Was die Zukunft wohl bringen wird? Manchmal weiß man das ja für die nähere Zeit ganz gut: Mal wusste ich, dass ich im neuen Jahr umziehen würde, den Job wechseln oder heiraten. Aber mit Sicherheit kann ja niemand sagen, was die Zukunft bringt. Das haben die vergangenen Jahre schmerzvoll gezeigt: Wer hätte vor drei Jahren erwartet, dass das Corona-Virus für so lange Zeit unseren Alltag bestimmt. Oder wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass Putins Russland den Konflikt mit der Ukraine derart eskalieren lässt?

Voraussagen und Pläne für das kommende Jahr sind in letzter Zeit einfach extrem schlecht gealtert. Viele sehen deswegen deutlich pessimistischer in die Zukunft. Sorgen vor dem Morgen und Übermorgen haben deutlich zugenommen. Ich kann das gut verstehen. Manchmal geht es mir auch so. Wenn ich mich zum Beispiel frage, in was für einer Welt unsere Kinder in 50 Jahren wohl leben werden.

Solche Sorgen können blockieren und richtiggehend lähmen. Nur: Davon hat auch niemand was. Was mir hilft, wenn die Sorgen zu groß werden, ist ein Satz von Jesus. Der hat einmal gesagt: „Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.“

Das ist in solchen Zeiten wie ein Mantra für mich. Und ich versuche, das zu beherzigen. Und dann mache ich, was ich kann. Für die Menschen um mich. Die Zukunft der Kinder. Und für mich selbst.

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SWR3 Gedanken

12JAN2023
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Ich habe es auch gemacht: Ich habe die Weltmeisterschaft geschaut. Die Darts-WM! Fast jeden Tag mindestens eins der Duelle. Begeisterte Fans, packende Spiele, hochkonzentrierte Sportlerinnen und Sportler. Vor gut einer Woche war das Finale der Darts-WM.

Aber Weltmeisterschaft ist nicht gleich Weltmeisterschaft. Bei der Fußball-WM der Männer vor einem Monat gab es für mich zu viele unsportliche Sieger, zu viele versteckte oder auch offene Gehässigkeiten und auch sonst manch Fragwürdiges. Da helfen dann auch Fairplay-Kampagnen nichts, wenn Gewinner die Verlierer verhöhnen. Ich hoffe, dass sich das die Nachwuchskickerinnen und -kicker nicht abgeschaut haben.

Die Sportlerinnen und Sportler bei der Darts-WM haben mich dagegen auch bei diesem Turnier wieder sehr beeindruckt. Auch dort geht es um den Weltmeistertitel. Und um viel Preisgeld. Natürlich sind auch dort alle hochmotiviert. Wer seinen Sport professionell ausübt, verliert nicht gern.

Und trotzdem hat bei der Darts-WM ein anderer Geist geweht. Wer unterlegen war, konnte die bessere sportliche Leistung der Siegreichen anerkennen. Wer das Spiel gewonnen hatte, hatte in der Regel tröstende Worte für die Unterlegenen, die weit über einen kurzen Handschlag hinausgingen. Je weiter das Turnier fortgeschritten war, desto intensiver wurde das.

Solch einen Geist wünsche ich mir nicht nur im Darts. Sondern immer, wenn Menschen miteinander zu tun haben.

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SWR3 Gedanken

11JAN2023
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„Mitten aus dem Leben gerissen.“ So heißt es ja, wenn jemand völlig unerwartet und oftmals viel zu jung stirbt. Oft hat dann jemand für die Lebenden den Rat parat: „Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter!“

Der Comedian Till Reiners hat dazu einen Joke gemacht. Er kommentiert diese Gedanken mit Blick auf seinen mutmaßlich eigenen letzten Tag nämlich so: „Wahrscheinlich bin ich dann sehr alt und sehr inkontinent. Das heißt: ‚Lebe jeden Tag wie deinen letzten‘ heißt eigentlich: Bleib im Bett und lass laufen. Das ist ja kein Konzept für immer.“

Das stimmt wohl. Und einfach jeden Tag Vollgas geben, weil es der letzte Tag sein könnte, das funktioniert eben auch nicht. Denn es ist ja nicht jeder Tag der letzte Tag.
Deshalb grüble ich, wenn ich das mal wieder mitbekomme: „Mitten aus dem Leben gerissen.“ Was heißt das denn jetzt für mich? Für mein Leben?

Meine Antwort aktuell: Jeder Tag, jeder Moment, jede Sekunde ist einmalig und wertvoll. Es bringt nichts, wenn ich einem Moment zu lange nachhänge. Und es bringt auch nichts, wenn ich zu sehr an überübermorgen oder sonst wann denke. Denn dann verpasse ich viele andere Momente, die so wertvoll und schön hätten sein können.

Ich versuche deswegen, so oft wie möglich im Moment zu leben. Jeder Moment bekommt seine Zeit. Schöne Momente genieße ich. Schwere Momente durchlebe ich. Denn auch die gehören zum Leben dazu. So hat jeder Moment seine Zeit. Auch mein letzter. Aber wann der sein wird? Da lasse ich mich überraschen. Denn bis dahin lebe ich. Immer möglichst in jedem einmaligen Moment.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36886
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