SWR3 Worte

SWR3 Worte

Letztlich hat die Kunst der Muße nichts mit der Zahl der freien Stunden zu tun, sondern mit einer Haltung. »Muße«, so drückt es die österreichische Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny aus, »ist die Intensität des Augenblicks, der sich zeitlich zu Stunden oder Tagen ausdehnen kann, um sich auf ein Einziges zu konzentrieren: Eigenzeit.« Diese »Eigenzeit« kann vieles sein – ein intensives Gespräch ebenso wie Musikgenuss oder ein spannendes Arbeitsprojekt, sie kann spielerisch oder ernsthaft sein, zielorientiert oder suchend, aber sie wird immer charakterisiert durch eine Eigenschaft, sagt Nowotny. »Muße ist die Übereinstimmung zwischen mir und dem, worauf es in meinem Leben ankommt.«

Ulrich Schnabel, Die Wiederentdeckung der Muße, in: DIE ZEIT Nr. 01 vom 30.12.2009, 34
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