SWR3 Worte

SWR3 Worte

Auch, wer noch nicht gekündigt ist, tut gut daran,
Arbeit nicht als einzige Möglichkeit zu sehen, Sinn in sein Leben zu bringen.
Arbeit war ursprünglich als Strafe gedacht, für Evas Vermessenheit im Paradies. „Im Schweiße eures Angesichtes sollt ihr….“ Und so weiter.
Dann wurde sie zur Notwendigkeit durch Luther und Calvin zum sittlichen Gebot. Doch zum Lebensinhalt taugt sie am allerwenigsten,
denn meist ist sie gleichbedeutend mit der Flucht vor dem eigentlichen Leben, vor dem man dann mit einem „horror vacui“ steht, sollte die Arbeit mit all der Anerkennung, der Achtung und dem Status, die mit ihr einhergehen, einmal nicht mehr da sein..

Alexander von Schönburg: Die Kunst des stilvollen Verarmens
rororo 2007 (8.Aufl.), S. 68

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