Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Ach wie schön, eine Studie hat es mal wieder bewiesen: Wer öfters in die Kirche geht, ist nachweislich glücklicher. Jetzt will ich mit einer solchen Erkenntnis weiß Gott niemanden in die Kirche locken. Kann ich auch nicht, denn nur wer aus eigenem Bedürfnis in die Kirche geht erfährt wie gut das tun kann: Zur Ruhe kommen. Alles ablegen, selbst die Uhr, die innere wie die äußere. Keinen Leistungszwang spüren, in mich hinein hören.
Die Studie über den Kirchenbesuch hat aber noch was anderes gezeigt:
es sind nicht die großen, einzelnen Glücksmomente die einen Menschen auf Dauer glücklich machen, sondern die vielen kleinen, regelmäßig erfahrenen. Und zwar ganz klar spürbar und messbar. Also viermal Entspannung, Joga oder Kirchenbesuch pro Monat machen auf Dauer glücklicher als nur zweimal.
Der Mensch ist von Natur aus so ausgerichtet, dass er die Regelmäßigkeit und die Mitte braucht. Die Mitte zwischen den emotionalen Extremen und die Regelmäßigkeit von körperlichen wie auch seelisch gesunden Aktivitäten.
Unsere Welt ist aber in vielerlei Hinsicht auf’ s Gegenteil ausgerichtet.Auf einmalige emotional hochgepuschte Events und auf Beliebigkeit statt auf Regelmäßigkeit. Der Weg zum Glück führt aber nicht über die großen Glücksgefühle wie bei der Hochzeit oder dem Lottogewinn, sondern über das regelmäßig erfahrene und gepflegte kleine Glück. Ein Spaziergang, ein Bier mit Freunden, ein gutes Buch, Sport treiben, sich lieben, mit den Kindern spielen, in die Kirche gehen. Etwas von diesen Dingen täglich macht mehr aus dem Alltag. Gelebtes Leben. Oder anders ausgedrückt: ein kleines Stück zum Glück. https://www.kirche-im-swr.de/?m=6343
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