SWR3 Worte

SWR3 Worte

Ina zog mit 14 von zu Hause aus.
Die Eltern hatten sich scheiden lassen.
Das hatte ihr jedes Vertrauen genommen.
In einem Streit hörte sie die Mutter zu Inas Vater sagen:
„Ich habe ja kein Kind gewollt,
aber du wolltest es um anzugeben.
Ohne das Kind wäre es zwischen uns nicht soweit gekommen.“
Ina fühlte sich schuldig, ... fehl am Platze...
Deshalb ging sie fort.
Auf der Straße war Ina für niemand zugänglich,
nur für Timo.
Doch dann starb Timo beim Sprung von einem Aussichtsturm.

Ina schrie sich die Seele aus dem Leib... Eines Tages brach Ina zusammen.
Alles Leid floss aus ihr heraus:
der Schmerz dass ihre Mutter sie nicht gewollt hat
und der Vater ihr nicht geben konnte, was sie gebraucht hätte
die tödliche Angst nach der Trennung
und dann der schreckliche Tod von Timo...
Ina hat die Kurve gekriegt.
So entschied sie sich, Sozialarbeiterin zu werden
und Kindern von der Straße zu vermitteln
„Ihr seid gut, auch wenn ihr vernachlässigt, ausgestoßen,
abgelehnt seid... Ina war beliebt unter den Kindern
Sie nannten sie „eine von uns“ und sagten „Wir glauben ihr“

Agnes Lanfermann, Pastoralreferentin
Publik-Forum EXTRA, Stärke und Schwäche. Oberursel Mai / Juni 09

https://www.kirche-im-swr.de/?m=6191
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