SWR4 Abendgedanken BW

SWR4 Abendgedanken BW

„Ein Kind so vieler Tränen und Gebete kann nicht verloren gehen!“ – das soll ein Bischof zu ihr gesagt haben, als Monika ihm ihr Leid klagte über das ausschweifende Leben ihres Sohnes.
Monika wurde in der katholischen Kirche die Patronin der Mütter und Müttervereine. Heute ist ihr Gedenktag. Sich ihr Leben und ihren Glauben vor Augen zu führen, wurde für viele Mütter ein Trost und eine Stärkung.
Monika wurde 322 in Tagaste in Nordafrika geboren. Sie entstammte einer christlichen Berber-Familie, wurde aber mit einem heidnischen Mann verheiratet. Patricius war wohl kein vorbildlicher Ehemann und Vater, aber er ließ zu, dass Monika ihre drei Kinder christlich erziehen konnte. Und er nahm sogar gegen Ende seines Lebens selber den christlichen Glauben an und ließ sich taufen.

Mit großer Hingabe widmete sich Monika der christlichen Erziehung ihrer Kinder und begleitete sie mit ihren Gebeten. Doch zumindest bei dem hochbegabten Augustin hatte sie wenig Erfolg. Sie musste zusehen, wie er ein wildes Leben führte, sich immer weiter vom christlichen Glauben entfernte und sich anderen Religionen zuwandte.
Ihre täglichen Ermahnungen und Tränen brachten Augustin nicht zur Einsicht oder Umkehr, im Gegenteil. Getrieben von seinem unruhigen Herzen und einer leidenschaftlichen Sehnsucht nach Erkenntnis floh er nach Italien. In Rom und Mailand wollte er ungehindert seinen eigenen Weg finden.
Aber Monika folgte ihm und fand im Mailänder Bischof Ambrosius einen Seelsorger, der ihr mit großem Verständnis begegnete.
Auch Augustin war von Ambrosius tief beeindruckt, hätte ihn gerne näher kennen gelernt. Doch weil er von der engen Beziehung zwischen Ambrosius und Monika wusste, blieb er auf Distanz.

Erst als Augustin sich wieder ganz dem christlichen Glauben zuwandte und taufen ließ, entstand ein neues inniges Vertrauensverhältnis zwischen ihm und seiner Mutter. Und gemeinsam wollten sie in die Heimat nach Afrika zurückkehren. Aber noch unterwegs in Italien erkrankte Monika an schwerem Fieber und starb.

Ihr Glaube war gereift. Sie hatte erfahren: Gott kommt zu seinem Ziel. Er ist uns nahe, auch auf unseren Umwegen.
Und so war es für Monika auch kein Problem, in der Fremde begraben zu werden.
Sie soll gesagt haben: „Nichts ist von Gott fern. Man braucht nicht zu fürchten, dass er am Ende der Welt nicht wüsste, woher er mich erwecken soll.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4339
weiterlesen...