SWR3 Worte

SWR3 Worte

Ich möchte, auch wenn viele dies aus meinem Munde überraschen mag, eine Lanze für das Zölibat brechen. Nicht als ein Muss für alle Menschen, nicht einmal für alle katholischen Priester, sondern als ein Weg, den wir zunächst einmal zu respektieren haben. Für eine Minderheit von Menschen, die ihn aus freien Stücken gewählt haben, mag die Keuschheit ein Weg hin zum Geistigen sein. Ich verteidige diesen Weg gegen unqualifizierten Spott – gerade auch in einer Zeit, in der uns der Sex von überall her anschreit...
Ich respektiere spirituelle Strömungen, die vermitteln, dass das Ausleben unserer Triebe, ja dass selbst die Liebe zu einem einzelnen Menschen nur eine Stufe sein kann und nicht das letzte Ziel. Vielleicht muss man leidenschaftlich leben, um am Ende besser loslassen zu können.

Konstantin Wecker: Ein Weg zum Geistigen

in: Vorwort zu Thomas a Kempis, Nachfolge Christi
zitiert aus: Rheinischer Merkur Nr. 17, 26.04.2007

https://www.kirche-im-swr.de/?m=3607
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