SWR3 Worte

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04SEP2020
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Die Politikerin Claudia Roth war als Kind viel bei ihren Großeltern. Darüber, was sie von ihnen über den Glauben und die Liebe gelernt hat, sagt sie:

Beide gehörten verschiedenen Konfessionen an, was damals etwas Besonderes war. Trotzdem war immer das Gemeinsame und nicht das Trennende entscheidend. Meine Oma war sehr gläubig. Dennoch hat sie akzeptiert, dass ich aus der katholischen Kirche ausgetreten bin, weil diese Institution Frauen diskriminiert. Meiner Großmutter konnte ich alles sagen, sie hat bedingungslos geliebt. Ich durfte als Kind immer im Ehebett im Gräbele schlafen, und die Beiden, dieser große Opa und die kleine, runde Oma, haben sich dann über mir die Hand gereicht, sich beschützt und festgehalten. Das war von einer solchen Innigkeit, ich glaube, daher habe ich die Sonne in meinem Herzen.

Quelle: Südwestpresse, Samstag, 11. Juli 2020, Interview mit Claudia Roth: „Den Alltagsrassismus nicht kleinreden“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31552
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