SWR3 Worte

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01AUG2020
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Wie es einmal im Himmel sein wird. Die Theologin Susanne Niemeyer stellt sich das so vor:

„Wenn ich einst in den Himmel komme, dann wird das kein Umzug aufs Altenteil, sondern ein Nach-Hause-Kommen. Denn Himmel ist der Codname Gottes und kein Ort, wo es Paradiescreme gibt. Schwerelos, erlöst und angekommen werde ich sein, weil ich Gottes Aussicht teilen darf. Die Dinge sehen anders aus. Kleiner, aber übersichtlicher. Weiter weg, aber geordneter. Gelassener, grenzenloser. Ich werde lernen, wie das geht: Sich über die Menschen freuen, sich über sie ärgern, aber nicht an ihnen verzweifeln. Und an sie glauben. Ich werde mich an Gottes sanftem Blick wärmen und den Eisverkäufer, meine Exfrau und die grobe Nachbarin mit anderen Augen sehen. Meine ärgsten Feinde, all die Bösewichter der Geschichte, sind auch da, schließlich ist das keine Talentshow. Der Eintritt: Macht frei.“

Susanne Niemeyer, Matthias Lemme, Brot und Liebe. Wie man Gott nach Hause holt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31371
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