SWR4 Abendgedanken

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23MRZ2020
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Abgewiesen werden tut weh. „Mein Freund hat mich verlassen. Und ich dachte wir würden so gut zusammenpassen…“ Das hat letztens eine Freundin zu mir gesagt. Sowas tut weh – egal, wie jung oder alt man ist. Abgewiesen werden tut weh. Am liebsten möchte man sich verkriechen. Oder alles hinschmeißen. Ich weiß, wie das ist. 

Wenn ich abgewiesen werde, hilft es mir zu beten. Ich spreche also mit Gott. Klage ihm mein Leid. Oder ich rede mit Freunden und Menschen, die mir guttun. Die mich ermutigen. Mir hilft es aber auch zu schauen, wie andere Menschen solche Situationen gelöst haben. 

In der Bibel gibt es zum Beispiel die Geschichte von einer Witwe. Jesus hat sie erzählt. Dieser Witwe ist Unrecht geschehen. Was genau ihr passiert ist, wird nicht erzählt. Aber es wird erzählt, wie die Witwe, um ihr Recht kämpft. Immer wieder geht sie zum Richter, um für ihr Recht zu streiten. Doch der Richter, interessiert sich weder für Gott noch für die Menschen. Aber unbeirrt liegt die Witwe ihm in den Ohren. Sie nervt richtig. Schließlich gibt der Richter nach und verhilft der Witwe zu ihrem Recht. Und Jesus beendet seine Geschichte, indem er sagt: Wenn schon ein ungerechter Richter sich erbarmt, dann könnt ihr euch darauf verlassen: Gott wird erst recht die Menschen annehmen, die er liebt. 

Das heißt: Jesus erzählt diese Geschichte, um zu zeigen: Wer für sein Recht oder für das Recht anderer streitet, der hat Gott auf seiner Seite.. Denn Gott weist niemanden ab, sondern nimmt jede und jeden an. 

Für mich heißt das: wenn ich mal wieder selbst abgewiesen werde, will ich mich daran erinnern, dass es weitergeht und dass Gott mich annimmt. Er weist mich nicht ab. Zu ihm kann ich kommen. Mit ihm reden, ihm mein Leid klagen und alles ablegen. Es ist ok, wenn ich über Abweisungen und Trennung frustriert bin. Aber genauso wichtig ist es, das Ganze loszulassen und neu zu starten. Ich will die Hoffnung dann nicht aufgeben. Ich vertraue darauf, dass Gott mich durch dieses Leid durchträgt und mein Leben in seinen Händen hält.

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