SWR2 Wort zum Tag

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26FEB2020
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Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus! Heute am Aschermittwoch beginnt wieder die Fastenaktion „7 Wochen ohne“ der Evangelischen Kirche in Deutschland. Rund drei Millionen Menschen beteiligen sich inzwischen an dieser Initiative, um bis Ostern aus gewohnten Verhaltensmustern auszusteigen und bewusster zu leben. Pessimismusfasten. Darum geht es. Dieses Jahr: Zuversicht!

Ich finde das ein richtig starkes Motto. Es gibt so vieles, was Menschen Angst und Sorgen macht. Die ungewissen politischen Entwicklungen, Konflikte und Krisen in Deutschland, Europa, in der Welt. Der Klimawandel. Die Ausbreitung des Coronavirus.

Aber auch ganz persönliche Erfahrungen. Die Diagnose einer schweren Krankheit, ein Unfall, ein Schicksalsschlag. Von einem Moment auf den anderen ist im Leben nichts mehr so wie es vorher war. Und Pessimismus legt sich wie Blei auf einen.

Da braucht es Hoffnung und Zuversicht, um wieder aufatmen, Kraft schöpfen zu können. Die Fastenaktion ermuntert den Blick darauf zu lenken, was möglich ist. Augen und Herz zu öffnen für das Positive, das Gute. Das, was Hoffnung macht.

Zum Beispiel das Unter-Motto der ersten Woche: „Sorge dich nicht!". So wie Jesus es gesagt hat: „Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch“ (Lk 12, 24). Kleidung, essen, ein Dach über dem Kopf, all das ist wichtig, aber die Sorge darüber soll mich nicht beherrschen. Gott trägt und erhält mich. Das kann und darf ich ruhig glauben.

Oder das Unter-Motto der dritten Woche: „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“. Die Bibel erzählt: Sarah bekommt trotz ihres hohen Alters doch noch ein Kind. Was unmöglich schien, wird doch noch wahr. Die Bibel ist voller Geschichten über solche Wunder. Blinde sehen, Lahme gehen, Hungrige werden satt. Sie sagen mir: statt zu verzagen, darf ich auf das Unmögliche hoffen.

Sieben Wochen ohne Pessimismus: Im Fastenkalender zur Aktion ermuntern Texte und Bilder zur Zuversicht, gerade auch in schwierigen Situationen und Lebensphasen. Und wer selbst einen Satz hat, der Mut macht und durch Krisen trägt, kann diesen zur Veröffentlichung einreichen, damit er vielleicht auch anderen gut tut. Im Internet unter Siebenwochenohne.

Ich bin gespannt auf Erfahrungen, die ich dort lesen werde, weil ich hoffe, dass ich das für meinen Pessimismus gut brauchen kann.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30409
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