SWR4 Abendgedanken

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07FEB2020
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Tabea ist ein Mädchenname, der in den letzten Jahren an Beliebtheit zugenommen hat.Ich kenne einige Mädchen und junge Frauen in meinem Umfeld mit diesem Namen. Heute dürfen alle „Tabeas“ Namenstag feiern.

Aber wer war denn Tabea? Das ist eine recht unbekannte Geschichte. In der Bibel, im Neuen Testament, wird von einer Frau mit Namen Tabea erzählt. Sie war wohl eine Näherin, eine Berufsschneiderin.Und sie war sehr engagiert in der jungen Gemeinde. Sie unterstützte die Witwen der Gemeinde mit ihrer Nähkunst und wohl darüber hinaus mit viel herzlicher Zuwendung.Und sie wird eine „Jüngerin“ genannt, sie ist also jemand, der besonders aktiv in der Gemeinde den Glauben weitergibt.

Tabea ist für mich das Beispiel für die Frauen, die auch heute in unseren Gemeinden mitarbeiten. Da gibt es die, die den Laden am Laufen halten, indem Kaffee gekocht wird, die Älteren eingeladen werden, die Kirche mit Blumen  geschmückt wird und vieles mehr. Ohne sie wäre vieles an Gemeinsamkeit und Festen nicht möglich. Da gibt es aber auch ganz viele, die ihre beruflichen Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinde stellen. Das sind nicht nur die Männer in den Verwaltungsräten, die kompetent mit dem Geld der Pfarrei wirtschaften.

Das sind viele Frauen, die ihre Berufserfahrung anderen zur Verfügung stellen: im Kindergottesdienstkreis sind viele Lehrerinnen und  Erzieherinnen, die zusammen mit anderen dafür sorgen, dass die Kinder Sonntag für Sonntag auf ihre Art und Weise den Gottesdienst feiern können.

Das gibt es die, die sich in der Firmvorbereitung engagieren: Sozialarbeiterinnen, Krankenschwestern, Unternehmerinnen. Sie bieten Projekte für junge Menschen an und machen so deutlich, dass Glaube und Leben zusammengehören.

Da gibt es Frauen, die ihre beruflichen Kenntnisse nutzen, um Unterstützung für Waisenkinder oder Hilfen für Schulen in Afrika zu organisieren.

Die Tabeas in meiner Gemeinde heißen Sandra und Anke, Simone und Mara, Sarah und Anja. Und noch viele andere Namen fallen mir ein. Sie alle teilen das Schicksal von Tabea – es wird viel zu selten von Ihnen erzählt. Und manchmal haben sie nur einen Gruppennamen: der Kindergottesdienstkreis oder die Katechetinnen. Aber jede einzelne davon ist wie Tabea eine Jüngerin auf den Spuren Jesu und jede trägt ihren Teil dazu bei, dass die Frohe Botschaft weitererzählt wird. Wenn wir uns dann treffen, um neue Projekte zu überlegen, gemeinsam etwas vorzubereiten, dann ist manchmal die Freude an unserem Glauben, der gemeinsame Geist spürbar. Ich bin sehr dankbar, dass es in unserer Gemeinde – und in vielen anderen – auch heute solche Tabeas gibt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30281
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