SWR3 Gedanken

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29DEZ2019
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„Wenn man Kühe sucht, findet man Pilze. Wenn man Pilze sucht, findet man Kühe.“ Nun gut. Wen interessieren schon groß Kühe oder Pilze? Ich habe jedenfalls diesen Spruch gefunden und seitdem bin ich ein großer Fan von Beidem. „Wenn man Kühe sucht, findet man Pilze. Wenn man Pilze sucht, findet man Kühe.“ So einfach ist das. Aber wenn man absichtlich Pilze sucht, um Kühe zu finden, oder Kühe sucht, um Pilze zu finden, dann findet man nichts. Gar nichts.

Der Spruch ist witzig, finde ich, und echt wahr. Das fängt beim Hammer an. Ich gehe ihn im Keller suchen – finde ihn nicht, aber die Isomatte, die ich schon lange vermisst habe! Oder ich fahre in Urlaub an die Ostsee – und ich treffe eine Frau, die zu einer guten Freundin wird. Habe ich nicht gesucht, aber gefunden. „Man sucht Pilze und findet Kühe.“ So einfach ist das. Nur: Ich sollte mir wohl nicht zu genaue Vorstellungen machen, wie das oder der oder die ist oder aussehen soll, die ich suche.

Wie bei der Suche nach Gott. Ich erlebe manchmal Leute, die genau zu wissen meinen, was sie suchen. Etwa einen Gott wie dieser gütige Mann mit Rauschebart. Oder einen, der fiesen Leuten auf die Finger haut. Einen Gott, der alles kann und weiß. Oder einen, dem man rein gar nichts zutrauen kann. Oder Gott als Frau, wie eine liebevolle Mutter. So viele Erwartungen, wie Gott zu sein hat. Dabei ist und bleibt er oder sie ein Geheimnis. Am besten lasse ich mich darum überraschen. Wenn ich neugierig und offen bleibe. Dann kann es sein, dass mir Gott sozusagen vor die Füße fällt, wenn ich ihn gar nicht suche. Wie ein Pilz. Oder eben eine Kuh. So einfach ist das.

Dank an Tom Dillenhöfer vom Gospelhaus Stuttgart http://www.gospelhaus-stuttgart.de/!

Jeremia 29,13.14: „Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30050
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