SWR3 Worte
SWR3 Worte
Ein Blick in die Zeitung und Frieden scheint weit entfernt.
Ein Blick um mich herum - und er kann plötzlich ganz nah sein: der einfache Frieden. Die Berliner Schriftstellerin Gisela Steineckert malt ihn uns vor Augen:
„Wenn […] vom Schornstein steigt der Rauch,
soll'n die Leute beieinander sitzen, vor sich Brot und Ruhe auch.
[…]
Das ist der einfache Frieden, den schätze nicht gering. […]
Wo ein Mann ist, soll eine Frau sein, dass da eins das andre wärmt. […]
Wo ein Ball liegt, soll nah ein Kind spiel'n, das zwei gute Eltern hat. […]
Das ist der einfache Frieden, den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.
[…]
Wo ein Leben war, da soll ein Tod sein
unter Tränen still ins Grab,
wo der Nachfahr manchmal hingeht
zu dem Menschen, den es gab. […]
Das ist der einfache Frieden, den schätze nicht gering.“
Autorin: Gisela Steineckert
Titel: Der einfache Friede
In: http://www.gisela-steineckert.de/Gedichte/dereinfachefrieden.htm
https://www.kirche-im-swr.de/?m=29701