SWR3 Worte

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04NOV2019
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Ein Blick in die Zeitung und Frieden scheint weit entfernt.
Ein Blick um mich herum - und er kann plötzlich ganz nah sein: der einfache Frieden. Die Berliner Schriftstellerin Gisela Steineckert malt ihn uns vor Augen:

 

„Wenn […] vom Schornstein steigt der Rauch,

soll'n die Leute beieinander sitzen, vor sich Brot und Ruhe auch.

[…]

Das ist der einfache Frieden, den schätze nicht gering. […]

 

Wo ein Mann ist, soll eine Frau sein, dass da eins das andre wärmt. […]

Wo ein Ball liegt, soll nah ein Kind spiel'n, das zwei gute Eltern hat. […]

Das ist der einfache Frieden, den schätze nicht gering.

Es ist um den einfachen Frieden seit Tausenden von Jahren

ein beschwerlich Ding.

[…]

 

Wo ein Leben war, da soll ein Tod sein

unter Tränen still ins Grab,

wo der Nachfahr manchmal hingeht

zu dem Menschen, den es gab. […]

Das ist der einfache Frieden, den schätze nicht gering.“

 

 

Autorin: Gisela Steineckert

Titel: Der einfache Friede

In: http://www.gisela-steineckert.de/Gedichte/dereinfachefrieden.htm

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29701
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