Anstöße sonn- und feiertags

Anstöße sonn- und feiertags

06OKT2019
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Erntedank! Das heißt für mich: Schön geschmückte Altäre in unseren Kirchen, prall gefüllte Körbe mit Obst und Gemüse, mit Wein, Sonnenblumen und vielem mehr. An Erntedank dürfen wir über die Fülle von Früchten und die bunte Vielfalt dessen staunen, was uns an Lebensmitteln zur Verfügung steht. Und wir dürfen dankbar sein.

Wir können den Menschen danken, die für das Säen, für Wachstum, Pflege und Ernte sorgen.

Gott dürfen wir auch Danke sagen für so manches Wunder an Leben!

Wie geht das zusammen mit all dem, was uns an Wünschen und Forderungen in Zusammenhang mit dem Klimawandel begegnet? Kann ich einerseits an ‚Fridays for future‘-Demonstrationen teilnehmen und andererseits noch guten Gewissens „Danke!“ sagen für Ernte, für Wasser, für Luft. ‚Danke‘ für die klimatischen Bedingungen, damit überhaupt etwas wachsen kann… Gilt dieses „Danke!“ dann überhaupt noch?

Ich denke, ja, umso mehr! Es ist gut, wenn ich nicht alles als selbstverständlich annehme. Es ist wichtig, dass ich mich informiere über das, was ‚dran‘ ist.

Wir hatten eine Ausstellung mit dem Namen ‚Kunst fürs Klima‘ in unserer Kirche – mit Bildern der indischen Künstlerin Lucy D’Souza-Krone. Da war zum Beispiel Noah zu sehen, der schon vor Tausenden von Jahren mit einer ‚Klimakatastrophe‘ zu kämpfen hatte, auch um Abraham ging es als einem Klimaflüchtling, um Joseph, der angesichts von Engpässen die Kornspeicher als Vorrat füllen ließ. Es ging aber auch um uns! In begleitenden Aktionen konnten wir über unseren ‚Ökologischen Fußabdruck‘ staunen, wir mussten einsehen: Es geht auch um uns selbst. Jede und jeder einzelne kann die eigene Lebensweise hinterfragen:

Wie bin ich unterwegs? Wie ernähre ich mich?

Wieviel Strom und wieviel Wasser verbrauche ich?

Etwas zu ändern kann anstrengend sein, aber es wird sich lohnen. Auch schon für uns. Und erst recht für andere, die nach uns leben wollen und dann hoffentlich leben können!

Das alles hat zutiefst mit ‚Erntedank‘ zu tun. Und mit Vertrauen auf Gott, der uns hilft, damit wir für bessere Lebensbedingungen Sorge tragen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29491
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