SWR3 Worte

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20AUG2019
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Der Dichter Hermann Hesse war viel auf Wanderschaft. Auf einer seiner Wanderungen hat er sich Gedanken über die Frömmigkeit gemacht. Er schrieb: 

Frommsein ist nichts anderes als Vertrauen. Vertrauen hat der einfache, gesunde, harmlose Mensch, das Kind…. Unsereiner, der nicht einfach noch harmlos war, musste das Vertrauen auf Umwegen finden. Vertrauen zu Dir selbst ist der Beginn. Nicht mit Abrechnungen, Schuld und bösem Gewissen, nicht mit Kasteiung und Opfern wird der Glaube gewonnen. Alle diese Bemühungen wenden sich an Götter, welche außer uns wohnen. Der Gott, an den wir glauben müssen, ist in uns innen. Wer zu sich selber nein sagt, kann zu Gott nicht ja sagen. 

 

Quelle: Hermann Hesse „Wanderung“, Suhrkamp Verlag 1977, S. 40

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