Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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19JUL2019
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Wenn es der Dienst erlaubt und keine Termine im Kalender stehen, dann sitze ich momentan gern bei uns im Garten. Meine Frau und ich, unsere Familie, Freunde und Bekannte, wir alle erfreuen uns jedes Jahr an dieser ‚Oase im Grünen‘. Hier wird gesungen und gelacht, gegessen und getrunken, gespielt und geplanscht. Menschen begegnen sich. Hin und wieder genieße ich es, ganz allein dort zu sein. Ich kann einfach dasitzen, Bienen und Schmetterlingen zuschauen und mich über die Natur freuen. Ich kann staunen über Kleinigkeiten. Vor kurzem waren es die Katze und eine junge Elster, die mich zum Schmunzeln brachten. Eine kleine Schale mit verdünnter Milch stand da – ursprünglich hingestellt für die Katze. Was geschah? Beide nippten gleichzeitig! Bei der Hitze konnten sich die zwei einfach gegenseitig die kleine Erfrischung gönnen. Die Katze schaute, die Elster trank und umgekehrt. Ein wunderbares Bild des Friedens. Fast wie aus der Bibel, wo es mal heißt: ‚Wolf und Lamm weiden zusammen, der Löwe frisst Stroh wie das Rind (…) Man tut nichts Böses mehr‘ (Jes 65, 25).

Ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit kommt in mir auf, wenn ich dann dasitze und zuschaue. Natürlich gibt es auch andere Augenblicke im Leben, schwere und schmerzhafte. Da geht es nicht, einfach ‚Danke‘ zu sagen.

Wenn ich diese Erfahrungen tiefer Dankbarkeit im Garten aber bewusst wahrnehme und spüre, wie gut es tut, dann gelingt es mir vielleicht auch eher, zu anderen Zeiten das anzunehmen, was mir schwerfällt.

Das ‚Danken-Können‘ wird so für mich zu einer Art ‚Grundlage fürs Leben‘!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29064
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