Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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13JUL2019
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Sei nicht geizig, mit Lob. Das sag ich mir immer wieder. Sag es, wenn jemand etwas gut gemacht hat. Loben ist ein Lebenselixier. Und wirkt sogar doppelt.

Wenn ich jemand lobe, tue ich zuerst meinem Gegenüber gut, aber oft auch mir selber. Weil, wenn man sein Kind, seinen Mann, die Kollegin ausdrücklich lobt und das nicht bloß so vor sich hin empfindet. Erst dann wird einem so richtig klar, dass einem grad jemand gutgetan hat und wie sehr. Manchmal verdoppelt sich die Wirkung einer Wohltat, indem man lobt. Man sagt es, dadurch wird sie richtig bewusst und dann kann man sich auch miteinander darüber freuen.

Dabei ist es egal ob das Gegenüber ein Mensch ist oder sagen wir Gott.

Gespürt habe ich das zB. in Heilbronn auf der Bundesgartenschau. Da gibt es auch einen Kirchengarten. Den betreiben die Heilbronner Kirchen miteinander. Ein schönes Areal. Viele verschiedene Pflanzen. Bäume, die Schatten spenden. ‚Naja, so erwartet man das ja von einer BuGa.‘ Sagen Sie vielleicht.

Aber im Kirchengarten nehmen sie das nicht selbstverständlich. Sie loben. Leben nicht nach dem Motto, net gschimpft isch gnug globt. Gut, dass sie ihr Lob gerade in Baden-Württemberg ausdrücklich hinschreiben. Angeblich kommt das geizen mit Lob ja bei uns besonders häufig vor. Und ich sage ausdrücklich Baden-Württemberg. Weil „geizen mit Lob“ das können nicht nur Schwaben. Das können Badener auch. Ich auch.

Darum ein Lob für die Kirchenleute auf der BUGA. Sie halten bewusst dagegen. Sie loben in ihrem Kirchengarten. Auch GOTT: Für die Schönheit der Natur. Und sie animieren mich als Besucher, da einzustimmen.

Wie? Der Kirchengarten ist eingefasst mit einer hellen freundlichen Umzäunung. Und da steht zB auch dieser Satz. „Du, GOTT, sättigst alles was lebt“.

Jetzt können Sie sagen. Gott braucht so ein Lob doch gar nicht. Wenn es ihn gibt. Obwohl. Vielleicht freut GOTT sich ja, wenn wir sehen und sagen wie großartig dieses komplexe System Erde ist: Boden, Würmer, Nährstoffe, Grundwasser, Pflanzen, Blüten, Bienen, Regen, Sonne, Tiere, Menschen und und und. Das alles spielt zusammen. Da darf man doch sagen: „Du, Gott, sättigst alles was lebt.“

Dieses Lob findet sich in einem Gebet in der Bibel. Wir haben was davon, wenn wir es übernehmen. Nicht vorlaut jammern oder schimpfen, wenn es mal wieder zu heiß ist oder zu ‚weiß nicht was‘. Loben ist besser.. Gott und Menschen. Dann spüren wir, wie kostbar das alles ist, dieses große Leben und ich und Sie mittendrin.

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28972
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