Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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13JUL2019
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Das ist doch eine verrückte Woche gewesen. Mit lauter verrückten Geschichten. Aber die Verrückteste kommt heute zum Schluss. Denn: Wir werden am Ende alle verrückt.

Wie Jesus. Der ist es schon lange. Und er sagt: „Im Hause meines Vaters im Himmel sind viele Wohnungen. Und ich geh dahin und bereite für euch alle den 2. Wohnsitz vor. Und dann komme ich irgendwann und hole euch ab und dann rücken wir dort alle zusammen.“

Himmel nochmal, ist das nicht verrückt? Das ist doch eine verrückte Idee. Wir und die Bäume sollen bis in den Himmel wachsen. Wohin denn sonst. Wir rücken noch ganz weit auf. Wir sind die Nachrücker des verrückten Jesus.

Und irgendwann werden wir umziehen, dann werden aus uns Erdenbummlern Himmelsstürmer. Der Zimmerservice ist schon vorbereitet. Wir werden erwartet. Wir sind erwünscht. Himmelhohe Aussichten sind das. Schwindelerregende Perspektiven.

Aber vorerst sind wir noch hier. Und solange das so ist, brauchen wir uns nicht verrückt zu machen.

Wir können uns konzentrieren auf das hier und heute. Sorgsam uns kümmern um all den Kummer, den es hier zu bewältigen gibt.  Nur weil wir eine Zweitwohnung in Aussicht haben, heißt das noch lange nicht, dass wir die hier vernachlässigen dürfen. Hier ist nämlich auch die gute Stube Gottes.

Und die gilt es aufzuräumen und in Ordnung zu halten. Uns wird zugetraut, was uns anvertraut ist. Damit der Wohnraum Erde erhalten bleibt für die, die uns nachrücken.

Weil wir eine Zukunft haben, sollen wir uns um die Gegenwart sorgen und die  erschöpfte Schöpfung verschonen und bewahren. Gott hat lauter verrückte Ideen. Und wir sind eine davon.

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