SWR2 Lied zum Sonntag

SWR2 Lied zum Sonntag

Wie etwas angefangen hat, wie etwas begonnen hat, das hat eine besondere und bleibende Bedeutung! Am Anfang, daran erinnert die Bibel auf ihren ersten Seiten, am Anfang hat Gott dem Menschen den Atem des Lebens eingehaucht. Und aus einem unbelebten Erdenkloß wurde ein menschliches Wesen.
Ein schöner Gedanke, finde ich. Der Liedermacher Fritz Baltruweit erinnert an diesen Anfang mit einem Lied, das er im Jahr 1982 geschrieben hat: „Gott gab uns Atem, damit wir leben.“ Sein Lied findet sich heute im evangelischen Gesangbuch wie auch im katholischen Gotteslob.

1. Gott gab uns Atem, damit wir leben.
Er gab uns Augen, dass wir uns sehn.
Gott hat uns diese Erde gegeben,
dass wir auf ihr die Zeit bestehn.
Gott hat uns diese Erde gegeben,
dass wir auf ihr die Zeit bestehn.

Schon der Klang der Flöte im Vorspiel demonstriert musikalisch, dass alles auf den Atem ankommt. So wie beim Spielen eines Blasinstrumentes es ohne Atem nicht geht, so beginnt auch unser Leben mit dem ersten Atemzug. Der Atem trägt uns durchs Leben. Und unser Leben endet, wenn wir den letzten Atemzug tun.  

Ich finde es aller Erinnerung wert, wenn die Bibel sagt, dass wir Menschen von Anfang an von Gott beatmete Geschöpfe sind. Begabt mit einem Hauch von Gott leben wir unser Leben. Gestalten die uns gegebene Lebenszeit. Öffnen Augen und Ohren für das, was um uns herum geschieht. Und sollen dort eingreifen, wo die Erde beschädigt oder zerstört wird.

2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören.
Er gab uns Worte, dass wir verstehn.
Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön.

In jedem von uns wirkt ein Hauch von Gott. Nein, Gott ist keine gedankliche Konstruktion, kein intellektuelles Gebilde und auch nicht die Projektion menschlicher Wünsche.
Sondern Geist, der Leben einhaucht. Belebender Atem, der – wie am Anfang – Unbelebtes lebendig machen kann.
Diesem göttlichen Hauch will ich mich heute anvertrauen. Mit dem Wunsch, er möge mich durch diesen Tag tragen. Meine Hände stark machen. Meinen Füßen festen Stand geben.

Und mir helfen, dort, wo etwas eingefahren oder festgefahren ist, mit frischem Atem einen neuen Anfang zu machen.

3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln.
Er gab uns Füße, dass wir fest stehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.

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CD: Fritz Baltruweit „Gott gab uns Atem“, Lieder aus 5 Jahrzehnten

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28949
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