SWR3 Worte

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03APR2019
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Der Mönch und Psychotherapeut Anselm Grün über den Wert des Sorgens:  

Unserem normalen Sprachverständnis nach weist „Sorge“ auf Kummer und Gram hin. Doch hat Sorge, wenn wir genauer hinhören, auch eine positive Bedeutung: Wir „sorgen“ für einen Menschen und zeigen ihm dadurch unsere Zuneigung. Oder wir werden „umsorgt“. Wir gehen „sorgsam“ mit den Dingen unseres Alltags um. Je mehr wir eine Sache schätzen oder lieben, desto mehr Sorgfalt lassen wir ihr angedeihen. […] Hier geht es nicht um eine Sorge aus Angst, sondern um eine Sorge aus Liebe. Weil ich jemanden liebe, sorge ich für ihn. [...] Ich versorge ihn mit dem Notwendigen und bin gleichzeitig selber erfüllt von dem, was ich tue. [...]Und ist es nicht wunderbar, ja ein Glück, zu wissen, dass wir in Beziehungen zu anderen stehen, zu Menschen, die uns tragen und denen wir eine Hilfe sein dürfen?

 

Quelle: Grün, Anselm: Das große Buch der Lebenskunst. Herder 2012, S.229.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28406
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