SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

“Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen.“ Wie wahr, dieser Spruch. Womit hat man nicht alles seinen Kopf und sein Herz voll wenn man gesund ist. Und wieviel Wünsche hat man, wenn man voll in Saft und Kraft steht. Ist ja auch gut, das ist das Leben, das volle, pralle, normale Leben, das scheinbar normale Leben. Aber wenn es mal nicht so ist, wenn man mal ernsthaft krank ist, dann schnurren die vielen Wünsche auf einen zusammen: auf den, gesund zu werden. An die Menschen die gerade krank sind, möchte ich in diesen Gedanken denken. An all die, die Patienten sind. Auf dass sie hegende und pflegende Menschen um sich haben. Menschen die sie stärken in ihrer Hoffnung auf die Erfüllung dieses einen Wunsches: wieder gesund zu werden. Die ihnen helfen geduldig zu sein, ihnen helfen Patienten zu sein. Das ist schon ein sehr passendes Wort für den Mensch im Krankenstand – Patient. Denn von seinem Wortursprung her heißt es  tragen, ertragen und dulden. Krankheit ist der Härtetest für den Leib und die Geduldsprobe für die Seele. Man kommt in Bereiche, die man vorher vielleicht noch nicht gekannt hat und vielleicht auch nicht kennen wollte: Ohnmacht, Unsicherheit und Ängste sind  emotionale Begleiter von Krankheit. Von Schmerzen oder Unwohlsein ganz zu schweigen. Kranksein wirft einen ganz auf sich selbst zurück, mit allen Licht- und Schattenseiten, jenseits von Leistung, Erfolg oder gutem Aussehen. Kranksein, Patient sein, kann an die Wurzeln unseres Daseins rühren, daran dass wir Menschen bedürftige Wesen sind. Allesamt - von der Wiege bis zur Bahre und eben auch dazwischen, wenn wir krank sind. Der Zuwendung bedürftig, an Leib und Seele, und der Menschen, die uns Geduld und Zuversicht vermitteln. Die Zuversicht, die dann wir, wenn wir wieder gesund sind, weitergeben können. Hoffentlich…

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28331
weiterlesen...